Kriegsbilder: Der Erste Weltkrieg in zeitgenössischen Druckgraphiken
Kriegsbilder: Der Erste Weltkrieg in zeitgenössischen Druckgraphiken
Der Erste Weltkrieg in zeitgenössischen Druckgraphiken
 
Der Erste Weltkrieg ist als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ (George F. Kennan, 1979) im europäischen Bewusstsein verankert. Als Erinnerungsbilder fungieren neben – nicht selten gestellten – Fotografien und Filmen vor allem künstlerische Darstellungen der traumatisierten, aus dem Krieg heimgekehrten Künstler der 20er Jahre mit deutlicher Anti-Kriegs-Haltung.
Weniger bekannt sind jedoch die graphischen Kunstwerke, die während des Krieges entstanden und zum Teil von denselben Künstlern stammen. Renommierte Maler, gefragte Werbegraphiker und Karikaturisten aller am Krieg beteiligten Mächte schufen Darstellungen, die stilistisch vom Impressionismus über den Jugendstil bis hin zum Expressionismus reichen.
Fast immer propagandistischen Zwecken nach innen oder außen dienend, zeigen sie, wie der Krieg wahrgenommen werden sollte, und in vielen Fällen sogar, wie er tatsächlich wahrgenommen wurde. Das macht die  ausgestellten Druckwerke aus den Beständen des Hessischen Hauptstaatsarchivs zur bedeutenden mentalitätsgeschichtlichen Quelle von hohem ästhetischen Reiz, wenn auch die Bildsprache heutigen Betrachtern vielfach befremdlich erscheinen wird.

Maurice Neumont (1868–1930):

1914 – Le bon apôtre

(Der gute Apostel – Kaiser Wilhelm II. vor dem brennenden Reims mit der im Herbst 1914 von deutschen Truppen zerstörten Kathedrale)

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Leur Bouclier
Leur Bouclier

Leonetto Cappiello (1875–1942):

Leur Bouclier

(Ihr Schutzschild – Zivilisten wurden von deutschen Truppen als lebende Schutzschilder gegen feindliche Anschläge missbraucht.)

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La Grande Guerre. 12 belles images dessinées pour les enfants de France
La Grande Guerre. 12 belles images dessinées pour les enfants de France
La Grande Guerre. 12 belles images dessinées pour les enfants de France
La Grande Guerre. 12 belles images dessinées pour les enfants de France

Eduardo García Benito (1891–1981):

La Grande Guerre. 12 belles images dessinées pour les enfants de France (Nr. 6, 10 und 20)

Der Große Krieg. Zwölf Zeichnungen für die Kinder Frankreichs – Darstellungen der Schlachten an der Aisne, der Yser (Flanderschlacht) und von Charleroi

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L' envoyé de Dieu (Der Gesandte Gottes - Kaiser Wilhelm II.)
L' envoyé de Dieu (Der Gesandte Gottes - Kaiser Wilhelm II.)

Pierre Chatillon (1885 - 1974):

L' envoyé de Dieu (Der Gesandte Gottes - Kaiser Wilhelm II.)

aus: L' Europa Anti-Prussienne, 1914

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Nuit Impériale, 1914
Nuit Impériale, 1914

Sandy-Hook (Georges Taboureau, 1879 - 1960):

Nuit Impériale, 1914 (Die kaiserliche Nacht - Kaiser Wilhelm II.)

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La "Kultur" Germanique en 1914
La "Kultur" Germanique en 1914
La "Kultur" Germanique en 1914
La "Kultur" Germanique en 1914

La "Kultur" Germanique en 1914

Die germanische Kultur, 1914

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Het toppunt der beschaving
Het toppunt der beschaving
Het toppunt der beschaving
Het toppunt der beschaving
Het toppunt der beschaving
Het toppunt der beschaving
Het toppunt der beschaving
Het toppunt der beschaving
Het toppunt der beschaving
Het toppunt der beschaving

Louis Raemaekers (1860 - 1956):

Het toppunt der beschaving (Der Gipfel der Kultur)

Serie in vier Heften, 1914/1915

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Your king and country need you
Your king and country need you

Werbeplakat der britischen Armee, 1914

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Men of Britain! Will you stand this?
Men of Britain! Will you stand this?

Men of Britain! Will you stand this?

After photograph by F. Foxton, Scarborough, World War One

1915. Aufruf zur Abwehr deutscher Flieger

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Satirezeitschriften
Satirezeitschriften

Die 1896 gegründete und in München herausgegebene Satirezeitschrift ,Simplicissimus‘ war bei Kriegsbeginn von ihrer kritischen Haltung zur Militarisierung und zur deutschen Diplomatie abgerückt. Die Satire richtete sich nunmehr ausschließlich gegen die Gegner der Mittelmächte. Auf künstlerisch weiterhin hohem Niveau prangerte sie deren Vergehen und Unfähigkeiten an und diente damit der Stärkung des Feindbildes. Ludwig Thoma, der Chefredakteur, hatte für diese Ausrichtung schon bei Kriegsbeginn plädiert, und der Graphiker Thomas Theodor Heine glaubte, es sei „jetzt erst wieder und erst recht eine große Zeit für sie alle gekommen, wenn sie sich auf den Boden der Tatsachen, nämlich des Krieges, stellen und die Kriegspolitik unterstützen.“ Andere Satirezeitschriften wie z.B. der ohnehin stärker national orientierte Berliner ,Kladderadatsch‘ taten es hierin dem ,Simplicissimus‘ gleich.


Über den Karikaturisten Karl Arnold, der seit 1907 Mitarbeiter des ,Simplicissimus‘ war, zog die Ästhetik des prominenten Satireblattes auch in die ,Liller Kriegszeitung‘ ein, dem Blatt der 6. Armee, das auch wegen seiner Authentizität zum populärsten Organ dieser Zeit wurde. Wie die Karikatur auf Englands Profitstreben belegt, folgte man dabei dem Vorbild – hier der Karikatur auf General Nikolai Nikolajewitsch – manchmal sogar so stark, dass fast von einem Plagiat gesprochen werden kann. Auch die deutsche Zeitschrift ,Der Brummer. Lustige Kriegs-Blätter‘ folgte konsequent, wenn auch oft recht platt der offiziellen  Kriegspropaganda. In ihr war man sich auch für rassistische Hetze nicht zu schade.

Durch!!
Durch!!

Thomas Theodor Heine (18967 - 1948):

Durch!!

Ritter im Kampf gegen den russischen Bären, die französische Ratte und das englische Krokodil

aus: 

Simplicissimus, 17. August 1914

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Der Hüter des Völkerrechts
Der Hüter des Völkerrechts

Olaf Gulbransson (1873 - 1958):

Der Hüter des Völkerrechts

aus: 

Simplicissimus, 17. August 1914

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England und der Islam
England und der Islam

Olaf Gulbransson (1873 - 1958):

England und der Islam

aus: 

Simplicissimus, 29. September 1914

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Deutsche Wacht in Kiautschau
Deutsche Wacht in Kiautschau

Olaf Gulbransson (1873 - 1958):

Deutsche Wacht in Kiautschau

aus: 

Simplicissimus, 6. Oktober 1914

Der "deutsche Roland" verteidigt sein Herrschaftsgebiet in Asien.

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An der Themse-Brücke in London
An der Themse-Brücke in London

Thomas Theodor Heine (1867 - 1948):

An der Themse-Brücke in London

aus:

Simplicissimus, 3. November 1914

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Vision an der englischen Küste (Bismarck)
Vision an der englischen Küste (Bismarck)

Thomas Theodor Heine (1867 - 1948):

Vision an der englischen Küste (Bismarck)

aus:

Simplicissimus, 30. März 1915

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Amerika und der Vatikan
Amerika und der Vatikan

Olaf Gulbransson (1873 - 1958):

Amerika und der Vatikan

aus: Simplicissimus, 4. Mi 2015

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Macbeth Nicolajewitsch (Zar Nikolaus II.)
Macbeth Nicolajewitsch (Zar Nikolaus II.)

Thomas Theodor Heine (1867 - 1948):

Macbeth Nikolajewitsch (Zar Nikolaus II.)

aus: Simplicissimus, 27. April 1915

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Englands böses Gewissen
Englands böses Gewissen

Karl Arnold (1883 - 1953):

Englands böses Gewissen

aus: Kriegsflugblätter zur Liller Kriegszeitung Nr. 1, 2. August 1915

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Der englische Tod
Der englische Tod

Arthur Johnson (1874 - 1954):

Der englische Tod

aus: 

Kladderadatsch, 8. April 1917

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Am Siegfried-Wall
Am Siegfried-Wall

Willibald Krain (1886 - 1945):

Am Siegfried-Wall

aus: Kladderadatsch, 13. Mai 1917

Siegfried mit Stahlhelm bekämpft Marianne und John Bull.

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Das gefährliche Tier
Das gefährliche Tier

Arthur Johnson (1874 - 1954):

Das gefährliche Tier

aus: 

Kladderadatsch, 17. Juni 1917

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[Ohne Titel]
[Ohne Titel]

Gustav Brandt (1861 - 1919):

[Ohne Titel]

aus: 

Kladderadatsch, 22. Juli 1917

Karikatur auf das 1917 in den Weltkrieg eingetretene China. Dort war der 1912 abgesetzte Kaiser Puyi im gleichen Jahr für nur zwölf Tage wieder an die Regierung gekommen.

 

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Lloyd Georges Sommernachtstraum
Lloyd Georges Sommernachtstraum

Arthur Johnson (1874 - 1954):

Lloyd Georges Sommernachtstraum

aus: Kladderadatsch, 5. August 1917

Karikatur auf den englischen Premierminister

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Ekelhaft
Ekelhaft

Willibald Krain (1886 - 1945):

Ekelhaft

aus: 

Kladderadatsch, 26. August 1917

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Alarmruf
Alarmruf

Gustav Brandt (1861 - 1919):

Alarmruf. Bedrohung des Inneren Friedens

aus: 

Kladderadatsch, 2. Dezember 1917

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Quatschquith
Quatschquith

Gustav Brandt (1861 - 1919):

Quatschquith.

aus: 

Kladderadatsch, 20. August 1916

Karikatur auf den englischen Premierminister

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1917
1917

Willibald Krain (1886 - 1945):

1917

aus: 

Kladderadatsch, 31. Dezember 1916

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Zum Teufel
Zum Teufel

Georg Mühlen-Schulte (1882 - 1981):

Zum Teufel

aus: 

Der Brummer, 1914

Der Teufel holt Frankreich und England

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Atlas wird wild
Atlas wird wild

Anonym:

Atlas wird wild

aus:

Der Brummer, 1915

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Madame La France
Madame La France

Paul Wendling (1864 - 1934):

Madame la France

aus: 

Der Brummer, 1916

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Wilson und die englischen Handelsdampfer
Wilson und die englischen Handelsdampfer

Georg Mühlen-Schulte (1882 - 1981):

Wilson und die englischen Handelsdampfer

aus: 

Der Brummer, 1916

Karikatur auf den US-Präsidenten

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Rumänien muss bluten
Rumänien muss bluten

Georg Mühlen-Schulte (1882 - 1981):

Rumänien muss bluten

aus: 

Der Brummer, 1916

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Briands Hoffnung
Briands Hoffnung

Johann Bahr (*1859):

Briands Hoffnung

aus: 

Der Brummer, 1916

Rassistische Karikatur auf Verbindungen zwischen Franzosen und französischen Nicht-Europäern.

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Der schlimmste Feind Deutschlands
Der schlimmste Feind Deutschlands

Georg Koch (1857 - 1926):

Der schlimmste Feind Deutschlands

aus: 

Der Brummer, 1917/1918

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L' ultimo atto della tragedia
L' ultimo atto della tragedia

Rata Langa (eigentlich Gabriel Galantara, 1865 - 1937):

L' ultimo atto della tragedia

aus: 

L' Asino, 1914

Der letzte Akt der Tragödie – Kaiser Wilhelm II. und Kaiser Franz Joseph vom Teufel gepackt

 

 

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L' incubo del pazzo
L' incubo del pazzo

Rata Langa (eigentlich Gabriele Galantara, 1865 - 1937):

L' incubo del pazzo

aus: 

L' Asino, 1914

Der Alptraum des Verrückten - Karikatur auf Kaiser Wilhelm II.

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Gli assassini cristianissimi
Gli assassini cristianissimi

Rata Langa (eigentlich Gabriele Galantara, 1865 - 1937):

Gli assassini cristianissimi - Die allerchristlichsten Mörder

aus: 

L' Asino, 1914

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L' agonia dell' Aquila bicipede
L' agonia dell' Aquila bicipede

Rata Langa (eigentlich Gabriele Galantara, 1865 - 1937):

L' agonia dell' Aquila bicipede

aus: 

L' Asino, 1915

Die Agonie des zweiköpfigen Adlers - Karikatur auf Kaiser Franz Joseph von Österrich

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Il natale tedesco
Il natale tedesco

Rata Langa (eigentlich Gabriele Galantara, 1865 - 1937):

Il natale tedesco - Deutsche Weihnachten

aus: L' Asino, 1914

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La fine dei tre macellai
La fine dei tre macellai

Rata Langa (eigentlich Gabriele Galantara, 1865 - 1937):

La fine dei tre macellai

aus: 

L' Asino, 1915

Das Ende der drei Schlachter - Karikatur auf  Kaiser Wilhelm II., Kaiser Franz Joseph und Mehmed V.

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1914 - 1918
1914 - 1918

Victor MacClure (1887 - 1963):

1914 - 1918 (Der deutsche Michel am Abgrund)

 

1914. Mittels Luftballon abgeworfene Flugblätter, die in Auflagen von ca. 50.000 Exemplaren in Deutschland verbreitet wurden.

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Momentaufnahme von Europa und Asien
Momentaufnahme von Europa und Asien

Wilhelm Kaspar:

Momentaufnahme von Europa und Asien (1915)

Solche Landkarten, in denen Länder die Formen von allegorischen Personen oder Fabeltieren annehmen, gab es schon seit der Frühen Neuzeit. Im Ersten Weltkrieg erreichte diese Kunst als humoristische Propaganda oder politische Kommentierung einen Höhepunkt

 

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England als Feindbild
England als Feindbild
Dass England wegen der Verletzung der belgischen Neutralität gegen Deutschland in den Krieg eintrat, kam unerwartet und traf die deutsche Öffentlichkeit sehr. Dem Nationalökonomen Werner Sombart hatten beide Völker bisher als „Heldenvölker“ gegolten. Nun aber warf man England Händlergeist und eine Krämerseele vor sowie Materialismus, Degeneration und Kulturverlust. Während Russen zumeist als barbarisch-rohe Halbwilde dargestellt wurden und der ‚Erbfeind‘ Frankreich fast keine Berücksichtigung fand, wurde die Schmähung Englands – des ,perfiden Albion‘ – zum Kernthema aller deutschen Satireblätter.
 
Besonders brutal und menschenverachtend ist ein Gedicht des Schriftstellers Ludwig Thoma, das von dem Karikaturisten Olaf Gulbransson für die Zeitschrift ‚Simplicissimus‘ illustriert wurde. Es schildert, wie drei blasiert dargestellte Engländer von einer Bombe zerrissen werden, die ein deutscher Zeppelin abgeworfen hat: „Hier ein Kopf und dort ein Knie / Autsch! The little war on sea!“
English song of the war
English song of the war

Ludwig Thoma (1867 - 1921) und Olaf Gulbransson (1873 - 1958):

English song of the war

aus: 

Kriegsblätter des Simplicissimus 8, 1914

Eine Satire, die inihrer menschenverachtenden Bösartigkeit heute erschaudern lässt.

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Made in Germany
Made in Germany

Fritz Wolff (1876 - 1940):

Made in Germany

aus: 

Bunte Kriegsbilderbogen, o.D.

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Der Engländer in der Hölle
Der Engländer in der Hölle

Thomas Theodor Heine (1867 - 1948):

Der Engländer in der Hölle

aus: 

Simplicissimus, 26. Januar 1915

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Der Engländer und seine Weltkugel
Der Engländer und seine Weltkugel

Thomas Theodor Heine (1867 - 1948):

Der Engländer und seine Weltkugel

aus: 

Simplicissimus, 13. Oktober 1914

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Kriegsbilderbögen
Kriegsbilderbögen

Die Verarbeitung des Ersten Weltkrieges in Bilderbögen und deren propagandistische Ausrichtung waren vielfältig. Der Gegner konnte lächerlich gemacht oder dämonisiert werden. Kaiser Wilhelm II. erschien als Menschenfresser, als Schlächter oder als von Alpträumen geplagter Herrscher. Nationale Klischees gehörten zur Grundausstattung dieses Genres und dienten der Verunglimpfung des Feindes sowie der Wiedererkennung der Szenarien. Besondere Popularität erreichte in Bulgarien der von dem Karikaturisten Sava Stojanov Ivanov unter dem Pseudonym Zlăčkin herausgegebene ,Balkan Papagei‘ (Balkanski papagal). Er richtete sich an ein anspruchsloses, z.T. des Lesens unkundiges Publikum. Der Verfasser arbeitete mit Personifizierungen und Allegorien und kommentierte damit das Weltgeschehen.

Auf ähnliche Weise gingen die für Kinder gezeichneten Bilderbögen und Scherenschnitte vor. In ihrer heiter-drolligen Darstellungsweise auch brutalster Vorgänge wirken sie auf den heutigen Betrachter erschreckend. Einige der Künstler machten später als Kinderbuchillustratoren Karriere, so Walter Trier u.a. mit seinen Bildern zu Werken Erich Kästners.

Kriegs ABC
Kriegs ABC
Kriegs ABC

Carl Hachez und Otto Glaser (1880 - 1958)

Kriegs ABC (1915)

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Allegorische Karikaturen auf die Rolle Bulgariens im Ersten Weltkrieg
Allegorische Karikaturen auf die Rolle Bulgariens im Ersten Weltkrieg
Allegorische Karikaturen auf die Rolle Bulgariens im Ersten Weltkrieg

Zlăčkin (Sava Stojanov Ivanov, 1882 - 1930):

Allegorische Karikaturen auf die Rolle Bulgariens im Ersten Weltkrieg

aus:

Balkanski papagal, 1915

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Der Kosake Wladimir
Der Kosake Wladimir

Walter Trier (1890 - 1951):

Der Kosake Wladimir

aus:

Neue deutsche Bilderbogen, 1915

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Ulan Knipke
Ulan Knipke

Walter Trier (1890 - 1951):

Ulan Knipke

aus: 

Bunte Bilderbogen, o.D.

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Landsturm
Landsturm

Ludwig Berwald (*1865)

Landsturm

aus:

Vater ist im Kriege, 1914

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Lieb' Vaterland magst ruhig sein. Ein Kriegsbilderbuch mit Knüttelversen
Lieb' Vaterland magst ruhig sein. Ein Kriegsbilderbuch mit Knüttelversen

Arpad Schmidhammer (1857 - 1921):

Lieb' Vaterland magst ruhig sein. Ein Kriegsbilderbuch mit Knüttelversen, 1914

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L' Ogre (Der Menschenfresser - Kaiser Wilhelm II.)
L' Ogre (Der Menschenfresser - Kaiser Wilhelm II.)

Charles Ray (1871 - 1918):

L' Ogre (Der Menschenfresser - Kaiser Wilhelm II.)

 

 

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Scherenschnitte der Kriegsbilderbogen-Woche
Scherenschnitte der Kriegsbilderbogen-Woche
Scherenschnitte der Kriegsbilderbogen-Woche
Scherenschnitte der Kriegsbilderbogen-Woche

Otto Wiedemann (1869 - 1957), Lotte Nicklass (1880 - 1921):

Scherenschnitte der Kriegsbilderbogen-Woche, 1916

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Kriegsbilderbogen Nr. 1
Kriegsbilderbogen Nr. 1

Bruno Bielefeldt (1879 - 1973):

Kriegsbilderbogen Nr. 1, um 1915

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Feinde ringsum - wir schlagen sie krumm
Feinde ringsum - wir schlagen sie krumm

Hans Rewald (*1886):

 Feinde ringsum - wir schlagen sie krumm

aus: 

Kriegs-Bilderbogen Nr. 1, um 1915

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Winter 1914/1915
Winter 1914/1915

Oskar Michaelis (1872 - 1946):

Winter 1914/1915

aus: Bunde Kriegsbilderbogen Nr. 45, 1915

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Sentimentalisierung des Krieges
Sentimentalisierung des Krieges

Neben vaterländischer Propaganda und aggressiv-satirischen Angriffen auf den Feind existierte eine große Zahl sentimentaler oder verniedlichender Darstellungen des Krieges. Diese dienten entweder zur emotionalen Vereinnahmung für propagandistische Zwecke oder es lag ihnen eine weichzeichnende Sicht, eine verklärende Verharmlosung zugrunde. Mitleiderregende Bilder sind in dieser Zeit nur ausgesprochen selten als Protest zu interpretieren.

Darstellungen wie die von deutschen Fliegern ausgebombten englischen Kinder werden als anrührende und aufwiegelnde Motive bis heute gerne in vergleichbaren Situationen benutzt. Für heutige Betrachter befremdlich sind jedoch die verniedlichenden, trivialen Darstellungen aus dem Krieg selbst. Einige von ihnen scheinen den Krieg mit einer Urlaubsfahrt zu verwechseln, andere verklären die angebliche Freude der anderen Nationen über die deutsche Besetzung. Sie decken sich aber mit dem Gedicht des Wiener Bohemiens Otfried Krzyzanowski (1886–1918) „Ästhetik des Krieges“:

„Nur der erschaut die schönen Berge wirklich,
Der keine Zeit hat, sie zu bewundern.
Die Soldaten im Süden, nicht die Touristen sehen
Die Dolomiten am besten.“

Karikatur auf französische Kriegsopfer
Karikatur auf französische Kriegsopfer

Rudolf Eberle:

Karikatur auf französische Kriegsopfer

aus: 

Vogesenwacht, 1917

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Silvesternacht
Silvesternacht

Otto Obermeier (1883 - 1958):

Silvesternacht

aus: Drahtverhau, 1916

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Weltkriegskasperletheater
Weltkriegskasperletheater

Hillmer:

Weltkriegskasperletheater

aus:

Drahtverhau, 1917

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Gesang der Flieger
Gesang der Flieger

Hans Rudolf Schulze (1870 - 1951):

Gesang der Flieger

aus: 

Bunte Kriegsbilderbogen Nr. 42, 1915

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Dalmatien, das Land der Sonne
Dalmatien, das Land der Sonne

Ludwig Kainer (1885 - 1967):

Dalmatien, das Land der Sonne

aus: 

Wieland, 1915

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Idylle im Feindesland
Idylle im Feindesland

Ludwig Kainer (1885 - 1967):

Idylle im Feindesland

aus: 

Wieland, 1915

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Der Befreier
Der Befreier

Bruno Paul (1874 - 1968):

Der Befreier

aus: 

Wieland, 1915

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Liebe Mutter
Liebe Mutter

Fritz Erler (1868 - 1940):

Liebe Mutter

aus: 

Jugend, 1914

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Krieg durch Kunst
Krieg durch Kunst

Viele Künstler, insbesondere diejenigen, die zu alt waren, um an der Front zu stehen, betrachteten ihr Werk als ihren Beitrag zum Krieg. Der Berliner Impressionist Max Liebermann, Kopf der Berliner Sezession, zeigte sich bei Kriegsbeginn sehr patriotisch und publizierte in verschiedenen Organen Porträts und Reiterszenen, die der „nationalen Sache“ dienen sollten. Auch unterzeichnete er den Aufruf „An die Kulturwelt!“, in dem deutsche Kriegsverbrechen u.a. mit dem Satz „Ohne den deutschen Militarismus wäre die deutsche Kultur längst vom Erdboden vertilgt worden“ zurückgewiesen wurden. Liebermanns Bilder blieben in ihrer eleganten, an der klassischen Malerei orientierten Gestaltung unberührt von den Entwicklungen des Kriegsgeschehens. Die Reiterbildnisse wirken wie gekonnte Paraphrasen zu dem seit der Frühen Neuzeit bekannten Thema ,Reiterkampf‘. Der Kunstschriftsteller Julius Meier-Graefe schrieb darum auch: „Mancher gibt heute Kuh und Kohlstrunk auf und entdeckt auf einmal in dem Krieg neue Motive, ein anderer kommt auf den Einfall, seinem Polospieler einen Säbel in die Hand zu geben, und bildet sich ein, so schaffe man einen Sieger.“

Orientiert am klassischen Holzschnitt und bereichert durch moderne Jugendstilformen schufen zahlreiche andere Künstler Bilder vom Krieg, die ästhetisch und ideell in den Umkreis der volkstümlich orientierten Heimatschutzbewegung gehören. Vergleichbare Darstellungen wurden auch als Buchillustrationen oder in Schulbüchern verwendet. Der Marburger Otto Ubbelohde übertrug den von ihm gerne gewählten Märchenton auch auf den Krieg und ließ den germanischen Göttervater Wotan als Kriegsherrn über die idyllische mittelhessische Landschaft reiten.

Walvater in den Wolken
Walvater in den Wolken

Otto Ubbelohde (1867 - 1922):

Walvater in den Wolken

aus: Hessen-Kunst, 1914/15

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Der Heerwurm
Der Heerwurm

Erich Büttner (1889 - 1936):

Der Heerwurm

aus: Neue deutsche Bilderbogen Nr. 22 (1915)

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Haltet aus im Sturmgebraus
Haltet aus im Sturmgebraus

Rolf von Hoerschelmann (1885 - 1947):

Haltet aus im Sturmgebraus

aus: Neue deutsche Bilderbogen Nr. 13 (1915)

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Feinde ringsum
Feinde ringsum

Franz von Stuck (1863 - 1928):

Feinde ringsum

aus:

Das Land Goethes 1914 - 1916. Ein vaterländisches Gedenkbuch, 1916

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Reiterkampf
Reiterkampf

Max Liebermann (1847 - 1935):

Reiterkampf


Linke Seite: 

Willy Jaeckel (1888 - 1944): 

Kanonenschützen

 

aus: 

Kriegszeit. Künstlerflugblätter, 1915

 

 

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Gefallener Reiter
Gefallener Reiter

Max Liebermann (1847 - 1935):

Gefallener Reiter

aus: Kunst und Künstler im Kriege (1914)

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Kunst und Künstler im Kriege (Titelblatt)
Kunst und Künstler im Kriege (Titelblatt)

Max Liebermann (1847 - 1935):

Kunst und Künstler im Kriege (Titelblatt), 

aus: 

Kunst und Künstler im Kriege, Heft 2 (1914)

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Gefallene und Verwundete
Gefallene und Verwundete

Max Liebermann (1847 - 1935):

Gefallene und Verwundete

aus: 

Kunst und Künstler im Kriege, 1914

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Künstlerflugblätter
Künstlerflugblätter

Der Berliner Verlag von Paul Cassirer gab ab August 1914 die Reihe ,Kriegszeit‘ heraus. Einmal in der Woche sollten Originallithographien von Künstlern auf Zeitungspapier zu einem Preis von 15 Pfennigen erscheinen. Neben den Vertretern der Berliner Sezession waren dort Künstler wie Käthe Kollwitz, Ernst Barlach, Max Slevogt oder Max Beckmann vertreten. Die Druckgraphiken zeichnen sich zumeist durch einen rein ästhetischen Zugang zum Thema Krieg aus. Sie dienten im Gegensatz zu beigegebenen Texten eher selten propagandistischen Zwecken oder gar der Verurteilung des Krieges. Einige der vertretenen Künstler waren selbst begeisterte Kriegsfreiwillige geworden. Max Beckmann sah im Lazarettdienst zunächst auch ein ästhetisches Erlebnis voll malerischer Schönheit. Bereits im März 1916 wurde die Serie allerdings wieder eingestellt, als sich Verleger und Mitarbeiter auf die Seite der Kriegsgegner geschlagen hatten. Nachfolgeorgan wurde das deutlich kritischere Blatt ,Der Bildermann‘. Und auch der Stil vieler Künstler wurde durch die Erlebnisse verändert.

Martin Tube
Martin Tube

Max Beckmann (1884 - 1950):

Martin Tube

Der verwundete Schwager des Künstlers. Aus: Kriegszeit. Künstlerflugblätter, 1914

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Der heilige Krieg
Der heilige Krieg

Ernst Barlach (1870 - 1938):

Der heilige Krieg

aus: Kriegszeit. Künstlerflugblätter, 1914

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Der Drescher von Masuren
Der Drescher von Masuren

Ernst Barlach (1870 - 1938):

Der Drescher von Masuren

Darstellung des Generals Hindenburg. Aus: Kriegszeit. Künstlerflugblätter, 1914
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Marinefliegerstation
Marinefliegerstation

Franz Heckendorf (1888 - 1962):

Marinefliegerstation

 

Rechte Seite: 

Max Unold (1885 - 1964):

Vor einem französischen Landhaus

 

aus: Kriegszeit. Künstlerflugblätter, 1915 

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Der verwundete Kamerad
Der verwundete Kamerad

Joszef Bato (1888 - 1966):

Der verwundete Kamerad

 

Rechte Seite: 

Ernst Barlach (1870 - 1966):

Sturmangriff

 

aus: Kriegszeit. Künstlerflugblätter, 1915

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Juden-Massaker
Juden-Massaker

Willy Jäckel (1888 - 1944):

Juden-Massaker

aus: Kriegszeit. Künstlerflugblätter, 1915

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Das Expeditionsheer
Das Expeditionsheer

Carl Olaf Petersen (1881 - 1939):

Das Expeditionsheer

aus: Kriegszeit. Künstlerflugblätter, 1915

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Marsch durchs Gehölz
Marsch durchs Gehölz

Max Unold (1885 - 1964):

Marsch durchs Gehölz

 

Rechte Seite: 

Erich Büttner (1889 - 1936):

Südöstlicher Kriegsschauplatz

 

aus: Kriegszeit. Künstlerflugblätter, 1915

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Im Argonner Wald
Im Argonner Wald

Erich Büttner (1889 - 1936):

Im Argonner Wald

 

Rechte Seite: 

 Willy Jaeckel (1888 - 1944):

Karpaten

 

aus: Kriegszeit. Künstlerflugblätter, 1915

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Fratzen des Todes / Russischer Schützengraben
Fratzen des Todes / Russischer Schützengraben

Willy Jaeckel (1888 - 1944):

Fratzen des Todes

Russischer Schützengraben

 

Rechte Seite: 

Max Slevogt (1868 - 1932): 

Kitcheners Schlachtopfer (Graphik von 1899)

 

aus: Kriegszeit. Künstlerflugblätter, 1915

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Schlachtlied: Kein schöner Tod in der Welt...
Schlachtlied: Kein schöner Tod in der Welt...
Schlachtlied: Kein schöner Tod in der Welt...

Paul Horst-Schulze (1876 - 1937):

Schlachtlied: Kein schöner Tod in der Welt...

 

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Die Lügenpresse
Die Lügenpresse

Emil Preetorius (1883 - 1973):

Die Lügenpresse

aus: Ernst Borkowsky, Unser Heiliger Krieg, Weimar 1915

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Der Hass
Der Hass

Walther Klemm (1883 - 1957):

Der Hass

aus: Ernst Borkowsky, Unser Heiliger Krieg, Weimar 1915

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Das Antlitz des Krieges
Das Antlitz des Krieges

Walther Klemm (1883 - 1957):

Das Antlitz des Krieges

aus: Ernst Borkowsky, Unser Heiliger Krieg, Weimar 1915

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La Blessure
La Blessure

Franz Masereel (1889 - 1972):

La Blessure

Die Wunde - aus: Politische Zeichnungen von Masereel, Berlin 1920

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Zerstörte Stadt
Zerstörte Stadt

Franz Heckendorf (1888 - 1962):

Zerstörte Stadt

aus: Zeit-Echo. Ein Kriegs-Tagebuch der Künstler, 1915

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Der Feldzug in Belgien
Der Feldzug in Belgien

Walther Klemm (1883 - 1957):

Der Feldzug in Belgien

aus: Ernst Borkowsky, Unser Heiliger Krieg, Weimar 1915

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Deutsche Plakatkunst: Propaganda an der Heimatfront
Deutsche Plakatkunst: Propaganda an der Heimatfront

Für karitative Zwecke wurde auf deutschen Plakaten schon früh mit aufwändigen und eindrücklichen Bildern geworben. Mit graphischer Eleganz machte man Reklame für Volksspenden, die Kriegsfürsorge oder das Rote Kreuz. Auf deutschen Plakaten für Kriegsanleihen kamen Bilder jedoch erst Anfang 1917 auf. Die Werke Fritz Erlers, der auch die Wandmalereien im Wiesbadener Kurhaus geschaffen hatte und einer der offiziellen Kriegsmaler war, wurden zu Ikonen des Weltkriegsplakats. Trotzdem bemängelte man den fehlenden Schwung bei diesen statisch und massiv angelegten Plakaten, die heute schon fast wie Vorboten der NS-Ästhetik wirken.

Gerade bei Fritz Erler sollte sich dieser Weg auch bewahrheiten. In eklatantem Gegensatz zu dieser Heroisierung durch eine realistische, aber strenge und statische Formensprache steht das Plakat zum richtigen Verhalten bei Fliegergefahr. An biedermeierliche Formen oder Wilhelm Busch erinnernd, sollte es nicht nur allgemeinverständlich sein, sondern durch verniedlichende Bilder die Harmlosigkeit der Geschehnisse vorgaukeln.

Die Kriegswirtschaft und Kriegsfinanzierung aller beteiligten Staaten waren nicht auf eine mehrjährige Dauer der Kampfhandlungen eingerichtet. Je länger sie währten, umso dringender war man daher in Deutschland zu ihrer Fortführung auf die Zeichnung von Kriegsanleihen und die Spendenfreudigkeit der Bevölkerung angewiesen, deren Versorgung immer mehr zu leiden begann. Ihren Höhepunkt erreichte die schlechte Lebensmittelversorgung im "Steckrübenwinter" 1916/1917. Der Historiker Hans-Ulrich Wehler rechnet mit über 700.000 Hungertoten während des Krieges; die Kindersterblichkeit stieg um 50 Prozent. Dass "dieser Krieg [...] etwas schmerzlicheres als die meisten früheren [hatte]. Etwas Freudloses, wenn man so sagen darf" (Gerhart Hauptmann), galt auch für die "Heimatfront".

Umso wichtiger war es, mit Hilfe der Plakatkunst den Durchhaltewillen der Bevölkerung und damit die Leistungsbereitschaft zu erhöhen. Lucian Bernhard, in der Produktwerbung erfahren, wurde eigens von der Front zurückgeholt, um die Werbung für Kriegsanleihen zum Erfolg zu führen. Er nutzte dafür neben seinem gestalterisch-ästhetischen Können das gewünschte Pathos und die emotionale Ebene. Auf seinem Plakat weist die geisterhafte Gestalt eines Seemanns den Soldaten darauf hin, wie sehr die Kriegsanleihen die Sicherheit der Soldaten und damit auch Deutschlands garantieren können. 

Wie verhalte ich mich bei Fliegergefahr?
Wie verhalte ich mich bei Fliegergefahr?
Wie verhalte ich mich bei Fliegergefahr?
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Sammelwoche für Säuglings- und Kleinkinderanstalten in Hamburg
Sammelwoche für Säuglings- und Kleinkinderanstalten in Hamburg

Anton Kling (1881 - 1963):

Sammelwoche für Säuglings- und Kleinkinderanstalten in Hamburg, 1918

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Plakat zur Sammlung von Altmetallen
Plakat zur Sammlung von Altmetallen

Louis Oppenheim (1879 - 1936):

Plakat zur Sammlung von Altmetallen (1917)

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Helft den Hütern Eures Glückes
Helft den Hütern Eures Glückes

Walter Georgi (1871 - 1924):

Helft den Hütern Eures Glückes (1918)

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Zeichne Kriegsanleihe!
Zeichne Kriegsanleihe!
Lucian Bernhard, eigentlich Emil Kahn (1883 - 1972)
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Und ihr? Zeichnet Kriegsanleihe
Und ihr? Zeichnet Kriegsanleihe

Fritz Erler (1868 - 1940):

Und ihr? Zeichnet Kriegsanleihe (1917)

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Helft uns siegen! Zeichnet die Kriegsanleihe
Helft uns siegen! Zeichnet die Kriegsanleihe

Fritz Erler (1868 - 1940):

Helft uns siegen! Zeichnet die Kriegsanleihe (1917)

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Soldatenzeitungen
Soldatenzeitungen

Soldatenzeitungen spielten im Ersten Weltkrieg eine große Rolle. Allein 22 Schützengrabenzeitungen kursierten, die erst ab 1916 von der Feldpressestelle kontrolliert wurden. Schriftstellerisch und künstlerisch begabte Soldaten beschäftigten sich damit, diese Zeitungen während der Gefechtspausen herzustellen. Nicht selten waren sie von hohem gestalterischen Niveau und mit zahlreichen Abbildungen geziert. Und bis zum Jahr 1916 waren viele von ihnen mit Ironie und Spott gespickt, um dem Grauen an der Front zumindest auf diesem Wege zu entkommen.

Besonders eindringlich ist die Totentanz-Serie von Otto Obermeier, in welcher der Tod u.a. auch mit Maschinengewehr bzw. auf einer Granate reitend daherkommt. Die modernen Technologien prägten das Bild vom Krieg.

Insbesondere das dämonische Aussehen Gasmaske tragender Menschen war das Schreckenssymbol für den Ersten Weltkrieg. Chlorgas wurde im April 1915 vor Langemarck zum ersten Mal durch deutsche Truppen großflächig eingesetzt. Obwohl die Entente dafür Deutschland des Verstoßes gegen die Regeln des Haager Landkriegsrechts beschuldigte, zogen deren Truppen sehr bald nach. Und so wurde das tödlich wirkende Kampfgas zu einer Metapher für die Gefahr der im Weltkrieg eingesetzten neuen Technologien. Erich Maria Remarque nannte Gas das „weiche breite Quallentier“ und berichtete von Gaskranken, „die in tagelangem  Würgen die verbrannten Lungen stückweise auskotzen“. In den Darstellungen der Soldaten werden die Schrecken des Gaskrieges allerdings häufig in grotesken, ja sogar humoristischen Szenerien verarbeitet, welche die Ohnmacht vor dieser neuen Form der Kriegsführung aber besonders authentisch wiedergeben.

Der Totentanz
Der Totentanz
Der Totentanz
Der Totentanz
Der Totentanz
Der Totentanz

Otto Obermeier(1883–1958):

Der Totentanz

5 Blätter, aus: Der Drahtverhau, 1917.

Ein beachtliches Zeugnis der Kriegswahrnehmung – trotz Vorgaben der Zensur.

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Gaskrieg
Gaskrieg

Rudolf Eberle:

Gaskrieg

aus: Vogesenwacht, 1916

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Granatenangriff auf Truppen
Granatenangriff auf Truppen
aus: Schützengraben, 1916
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Zwei Soldaten mit Gasmasken
Zwei Soldaten mit Gasmasken

Eugen Osswald (1879 - 1960):

 Zwei Soldaten mit Gasmasken, aus: Drahtverhau, 1917

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Wilde Jagd
Wilde Jagd

Emil Orlik (1870 - 1932):

Wilde Jagd, aus:  Wieland, 1915

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Gefangenenlager
Gefangenenlager

Bruno Paul (1874 - 1968):

Gefangenenlager, aus: Wieland, 1915

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Am Grab eines Gefallenen
Am Grab eines Gefallenen

Joseph Wackerle (1880 - 1959):

Am Grab eines Gefallenen, aus: Wieland, 1915

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Reitender Soldat
Reitender Soldat
aus: Die Patrulle, 1916
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Spinne im Netz
Spinne im Netz

Eugen Osswald (1879 - 1960):

Spinne im Netz

aus: Drahtverhau, 1916

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Friede
Friede

Fritz August von Kaulbach (1850 - 1920):

Friede

aus: 

Das Land Goethes 1914 - 1916. Ein vaterländisches Gedenkbuch, 1916

 

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Umgang mit Gefallenen
Umgang mit Gefallenen
Die Gefallenen des Ersten Weltkrieges wurden durch süßlich gestaltete Urkunden geehrt. Der Soldatentod wurde heroisiert oder sentimentalisiert, nicht zuletzt auch in Liedern und Gedichten. Die Darstellung Gefallener war im Rahmen dieser Ästhetik auch während des Krieges kein Tabu. Der Berliner Kunstprofessor und Kunstgewerbler Emil Doepler entsprach in seinem seichten akademischen Stil den Vorstellungen des Kaisers und sollte mit seiner Gedenkurkunde maßgeblich das Bild vom ,schönen Heldentod‘ prägen. Ein Blatt aber wie Ernst Barlachs „Massengrab“, dessen Erscheinen 1915 in der Zeitschrift ,Kriegszeit. Künstlerflugblätter‘ geplant war, ließ die Herausgeber vor einer Veröffentlichung zurückscheuen. Die Anonymität und Härte des Krieges passte nicht in vorgegebene Bildmuster: Kriegstote gab es nur auf den anderen Seiten, für das eigene Land starben ,Helden‘. Die „schwarze Verwesung“ (Georg Trakl) der Gefallenen hatte ausgespart zu bleiben.
 
Allerdings offenbarten auch die Todesanzeigen in den Zeitungen in ihrer enormen Anzahl das wahre Ausmaß des vermeintlichen Heldentods und stellen für heutige Betrachter die bildliche und textliche Propaganda jener Tage bloß. Vereinzelte Darstellungen von Trauernden und Hinterbliebenen wie z.B. von Käthe Kollwitz oder Elfriede Lauckner-Thum alias Erich Thum  nähern sich dieser Wahrnehmung des Krieges mittels „tiefer Einfühlung in das Leid der Menschheit“ (Hans Hildebrandt) von Seiten der Hinterbliebenen an. Ab 1916 wuchs die Anzahl solcher Darstellungen dann zusehends; die Sicht auf den Krieg und das sinnlose Sterben hatte sich in Künstlerkreisen gewandelt. In der breiten Öffentlichkeit stießen solche Bilder aber noch sehr lange auf Widerstand.
Gefallenenurkunde
Gefallenenurkunde

Emil Doepler (1855 - 1922): 

Gedenkblatt für die Angehörigen unserer gefallenen Helden, 1916

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Das Bangen
Das Bangen

Käthe Kollwitz (1867 - 1945):

Das Bangen

aus: Kriegszeit. Künstlerflugblätter, 1914

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Trauernde Frau
Trauernde Frau

Erich Thum (eigentlich Elfriede Lauckner-Thum, 1886 - 1952):

 Trauernde Frau

aus: Kriegszeit. Künstlerflugblätter, 1916

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Kriegsende
Kriegsende

Im Jahr 1919 wurde der Friedensvertrag von Versailles unterzeichnet. Vorausgegangen waren im November 1918 die Abdankungen des deutschen und des österreichischen Kaisers, gefolgt von den deutschen Bundesfürsten. Bereits 1917 hatte zunächst die Februarrevolution und dann die kommunistische Oktoberrevolution in Russland zur Umwälzung des dortigen Regierungssystems geführt. Bemerkenswert ist, dass die Gefahr des Marxismus für das etablierte System schon 1915 in der italienischen sozialistisch orientierten Satirezeitschrift ,L’Asino‘ gesehen bzw. erhofft wurde.

Die deutschen Karikaturen zur Russischen Revolution verkannten hingegen die Tragweite des Geschehens und glaubten darin ein Wachsen der deutschen Siegeschancen zu erkennen.

Die rote Garde auf der Höhe
Die rote Garde auf der Höhe

Gustav Brandt (1861–1919):

Die rote Garde auf der Höhe

aus: Kladderadatsch, 1918

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Die Revolution in Russland
Die Revolution in Russland

Paul Wendling (1864–1933):

Die Revolution in Russland

aus: Der Brummer, 1917

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Schützt den Sozialismus
Schützt den Sozialismus
Schützt den Sozialismus

(Hermann) Max Pechstein (1881 - 1955):

Schützt den Sozialismus

Rechte Seite:

Apokalyptische Reiter

 

aus: An die Laterne, 1919

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L'incubo
L'incubo

Rata Langa (eigentlich Gabriele Galantara, 1865 - 1937):

L' incubo (Der Alptraum - Karl Marx erscheint Kaiser Wilhelm II. über brennenden Häusern)

aus: L' Asino, 1915

Kaiser Wilhelm II: "Töten Sie mir auch diesen! [Karl Marx]" - "Das ist unmöglich, Majestät! Hinter ihm steht die ganze Menschheit!"

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Am Ende des dritten Kriegsjahres geht der Russe ein wenig nach Osten zurück
Am Ende des dritten Kriegsjahres geht der Russe ein wenig nach Osten zurück

Rudolf Eberle:

Am Ende des dritten Kriegsjahres geht der Russe ein wenig nach Osten zurück

aus: Vogesenwacht, 1917

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