Bilanz der Hitlerzeit: Kriegsende und Neubeginn 1945 im Kreis Herford
Bilanz der Hitlerzeit
Bilanz der Hitlerzeit. Erlaß des Oberpräsidenten der Provinz Westfalen, Münster, den 31. Januar 1946.
Bilanz der Hitlerzeit. Erlaß des Oberpräsidenten der Provinz Westfalen, Münster, den 31. Januar 1946.
Bilanz der Hitlerzeit. Erlaß des Oberpräsidenten der Provinz Westfalen, Münster, den 31. Januar 1946.
Bilanz der Hitlerzeit. Erlaß des Oberpräsidenten der Provinz Westfalen, Münster, den 31. Januar 1946.
Bilanz der Hitlerzeit. Erlaß des Oberpräsidenten der Provinz Westfalen, Münster, den 31. Januar 1946.
Statistische Erhebung zur "Bilanz der Hitlerzeit" in der Provinz Westfalen auf der Grundlage eines Fragebogens mit 39 Einzelpunkten. Die Erhebung soll bis zum 20. März 1946 abgeschlossen sein und der Bevölkerung in "geeigneter Weise" bekannt gemacht werden.
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Der Oberkreisdirektor des Kreises Herford an den Regierungspräsidenten in Minden, betr. Erhebung "Bilanz der Hitlerzeit" , Herford, den 12. März 1946.
Der Oberkreisdirektor des Kreises Herford an den Regierungspräsidenten in Minden, betr. Erhebung "Bilanz der Hitlerzeit" , Herford, den 12. März 1946.
Der Oberkreisdirektor des Kreises Herford an den Regierungspräsidenten in Minden, betr. Erhebung "Bilanz der Hitlerzeit" , Herford, den 12. März 1946.
Der Oberkreisdirektor des Kreises Herford an den Regierungspräsidenten in Minden, betr. Erhebung "Bilanz der Hitlerzeit" , Herford, den 12. März 1946.
Der Oberkreisdirektor des Kreises Herford an den Regierungspräsidenten in Minden, betr. Erhebung "Bilanz der Hitlerzeit" , Herford, den 12. März 1946.
Der Oberkreisdirektor des Kreises Herford an den Regierungspräsidenten in Minden, betr. Erhebung "Bilanz der Hitlerzeit".
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Der Landrat des Kreises Herford an die Amtsdirektoren des Kreises, betr. Erhebung "Bilanz der Hitlerzeit" , Herford, den 21. Februar 1946.
Der Landrat des Kreises Herford an die Amtsdirektoren des Kreises, betr. Erhebung "Bilanz der Hitlerzeit" , Herford, den 21. Februar 1946.
Der Landrat des Kreises Herford an die Amtsdirektoren des Kreises, betr. Erhebung "Bilanz der Hitlerzeit" , 21. Februar 1946. Berichterstatung soll kurz, aber erschöpfend sein, nackte Zahlen genügen nicht.   
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Entnazifizierung
Der Fragebogen - Personnel Questionnaire, 1946.
Der Fragebogen - Personnel Questionnaire, 1946.
Der Fragebogen - Personnel Questionnaire, 1946.
Der Fragebogen - Personnel Questionnaire, 1946.
Der Fragebogen - Personnel Questionnaire, 1946.
Der Fragebogen - Personnel Questionnaire, 1946.

Der Entnazifierungs-Fragebogen verlangt  Angaben zur Person, über die Mitgliedschaft in der NSDAP und ihren Unterorganisationen, Dienstverhältnisse, Einkommen, Militärdienst, Auslandsreisen und die politische Mitgliedschaft vor 1933 und später.

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Entnazifizierungskammer, Herford 1946.
Entnazifizierungskammer, Herford 1946.

Das Dokument enthält eine Auflistung der Mitglieder der Entnazifizierungskammer Herford und Angaben über das Kategorisierungsverfahren im Zuge der Entnazifizierung. 

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Beendigung der Denazifizierung im Kreis Herford, Schreiben des Kreisinspektors Kobusch an den Oberkreisinspektor im Kreis Herford,  2. März 1949.
Beendigung der Denazifizierung im Kreis Herford, Schreiben des Kreisinspektors Kobusch an den Oberkreisinspektor im Kreis Herford, 2. März 1949.
Bericht über den Stand des noch andauernden Denazifizierungsverfahrens im Landkreis Herford.
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Aufstellung über fördernde Mitglieder der ehemaligen SS in Bünde, Westfalen, den 11. Januar 1946.
Aufstellung über fördernde Mitglieder der ehemaligen SS in Bünde, Westfalen, den 11. Januar 1946.
Liste der fördernden Mitglieder in der ehemaligen SS in Bünde mit Angaben zu Name, Beruf, Dauer der Mitgliedschaft und den entrichteten Monatsbeiträgen.
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Zusammenlegung der Entnazifizierungsausschüsse im Regierungsbezirk Detmold, Düsseldorf, den 2. April 1949.
Zusammenlegung der Entnazifizierungsausschüsse im Regierungsbezirk Detmold, Düsseldorf, den 2. April 1949.
Zusammenlegung der Entnazifizierungsausschüsse im Regierungsbezirk Detmold, Düsseldorf, den 2. April 1949.
Zusammenlegung der Entnazifizierungsausschüsse im Regierungsbezirk Detmold, Düsseldorf, den 2. April 1949.
Anordnung für die Zusammenlegung der Entnazifierungsausschüsse im Regierungsbezirk Detmold mit Listen der aufzulösenden und neu zu bildenden Ausschüsse sowie weitere organisatorische Maßnahmen. 
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Ernährung

Die Ernährungslage in Herford

von Carolin Jarsch

„Erst kommst das Fressen, dann die Moral“ ( Bertolt Brecht, Dreigroschenoper)

Dieses Zitat aus Brechts Dreigroschenoper trifft voll und ganz auf die allgemeine Lage in Herford nach dem Zusammenbruch des NS – Regimes zu. In den Wirren des Machtvakuums „boomte“ der Schwarzmarkt in Herford, der zwar während des Krieges durch harte Strafen in Schach gehalten wurde, jedoch in der Nachkriegszeit nie wirklich eingedämmt werden konnte.

Nach wie vor waren die durch die Ernährungsämter ausgeteilten Nahrungsmittelkarten von größter Bedeutung, wobei das Markensystem der Nationalsozialisten weitgehend übernommen worden war. Auch andere Konsumgüter waren wie ehedem nur „auf Marken“ erhältlich. Während des Interregiums zwischen dem Zusammenbruch des NS-Regimes und dem Einmarsch der amerikanischen Truppen kam es schon bald zu einem Ansturm auf die Sparguthaben, die sich während des Krieges angespart hatten. Die Bevölkerung wollte bares Geld zur Verfügung haben, um in dem allgemeinen Durcheinander der letzten Kriegstage kein Schnäppchen zu verpassen.

Herforder Firmen verkauften in aller Eile ihre Lagerbestände, um diese nicht der anrückenden US-Armee preisgeben zu müssen. So wechselte zum Beispiel eine Kiste Zigarren für 20 Reichsmark den Besitzer, der somit über die äußerst stabile „Zigarrenwährung“ verfügte.

Ebenso verfuhr man mit anderen Konsumgütern. Hinzu kam die Plünderung der Wehrmachtsdepots. Neben Zigarren dienten auch andere Güter, wie z.B. Fleischkonserven oder Schokolade zum Kompensationshandel, d.h. zum Tausch gegen andere Waren. Kein anderes Konsumgut war jedoch so gefragt und daher so sicher wie Zigarren.

Mit dem Kompensationsgeschäft waren der bevorstehenden Besatzungsherrschaft bereits im Vorfeld die gültigen wirtschaftlichen Spielregeln auferlegt worden. Ostwestfalen und somit auch Herford waren zwar von den Amerikanern erobert worden, fielen jedoch bereits Ende 1944 durch das in London ausgehandelte Zonenprotokoll in die britische Besatzungszone Deutschlands.

Aufgrund der günstigen Verkehrslage wählte die 21. britische Armeetruppe, die spätere Rheinarmee, Ostwestfalen zum Sitz ihres Oberkommandos. Die britische Militärregierung richtete Stäbe und Ämter in verschiedenen Städten Ostwestfalens, darunter auch Herford, Bünde und Lübbeke, ein, da sie dort auf intakte und unzerstörte Einrichtungen und Gebäude trafen.

Mit der Beschlagnahmung von Häusern und Wohnungen durch die Militärregierung verloren allein in Herford über 6500 Menschen ihre Bleibe. Als „Besatzungsverdrängte“ trafen sie auf „Ausgebombte“ aus dem Westen und auf die aus den besetzten deutschen Ostgebieten vertriebenen Flüchtlinge, die die Militärregierung in die ländlich strukturierten Gebiete ihrer Zone schleuste.

Die Bevölkerung Herfords setzte sich somit in den ersten Nachkriegsjahren zu einem Drittel aus Evakuierten, Vertriebenen und Flüchtlingen zusammen. In den ersten beiden Nachkriegsjahren lag das industrielle Produktionsniveau lediglich bei 25% des Standes von 1936. Die Wirtschaft sollte im Sinne der Militärregierung ausschließlich der Deckung des Eigenbedarfs und der Grundversorgung der ansässigen Bevölkerung dienen, wobei die Wiederaufnahme der Produktion nur durch die Erlaubnis der Militärregierung, den sogenannten Permit, möglich war.

War die Produktion durch den Permit genehmigt, so stockte sie jedoch oft aus Mangel an Rohstoffen und Energiequellen, oder kam ganz und gar zum Erliegen.

Folgen all dieser Umstände waren allgemeine Wohnungsnot, Nahrungsmittelmangel und soziale Spannungen. Dem Normalverbraucher standen in Herford nach dem Krieg 1500 Tageskalorien „auf Marken“ zur Verfügung. Die Zuteilungen sanken jedoch von Zeit zu Zeit unter diesen Satz bis auf die Hungergrenze von 1000 Tageskalorien ab.

Im Jahre 1947 wirkte sich der globale Getreidemangel auch auf Deutschland aus und schlug sich somit auch in Herford nieder, so daß in der Woche vom 10 bis zum 16 März Nahrungsmittel besonders stark rationiert waren. Im Schnitt erhielten die Einwohner Herfords 3000g Brot und 250g Nährmittel.Jugendliche, Kinder und Säuglinge wurden bevorzugt behandelt. Mütter, Schwer- und Schwerstarbeiter erhielten Zusatzversorgungen. Fleischzuteilungen von 600g für diese Woche waren laut Lebensmittelkarten vorgesehen, erreichten die Bedürftigen jedoch nicht, da das notwendige Schlachtvieh aufgrund widriger Wetterverhältnisse nicht herantransportiert werden konnte. Im Frühling des Jahres 1947 kämpften die Herforder Behörden einen scheinbar aussichtslosen „Kampf mit dem Schreckgespenst des Hungers“

Der Stadt war es aufgrund von Treibstoffmangel und fehlender Reifen für den städtischen Fuhrpark nicht möglich, der Bevölkerung zustehende Rationen abzuholen, so daß 4000 Tonnen Kohle verfielen und sich ein Lieferrückstand von 200 000 Tonnen Nährmitteln auftürmte, die die Bevölkerung dringend brauchte.

Schulspeisungen waren notwendig, da 88% der Schulkinder an Unterernährung litten.

Innerhalb der zu Ablieferungen verpflichteten Langwirtschaft sank die Liefermoral derart elendig, daß die Behörden mir Durchsuchungsbefehlen und Straßenkontrollen dagegen vorzugehen versuchten. Angesichts der Not erwies sich die „Moral der 1000 Kalorien“ jedoch als stärker. Auf dem Zenit der Hungerkrise des Jahres 1947 bat man schließlich die Militärregierung um Unterstützung, da Stadt und Kreis alleine nicht mehr in der Lage waren, die prekäre Situation zu kontrollieren. Der Kreis Herford zählte im November des Jahres 1947 an die 38 100 „Neubürger“ , die sich aus 15 800 „Ausgebombten“ und Evakuierten aus dem Westen und 20 200 Ostflüchtlingen und als volks- und auslandsdeutsch Anerkannten zusammensetzten. Hinzu kamen 2100 „Schwarzgänger“ aus der sowjetischen Besatungszone. Trotz der allgemeinen Not herrschte keine Solidarität, sondern eher Klassenunterschiede zwischen den „Neubürgern“ und den Ostwestfalen.

Konnten die Ortsansässigen ihre Zuteilungen durch die Bewirtschaftung von Gärten und Feldern aufbessern und sich so mit ihren Erzeugnissen am Kompensationsgeschäft beteiligen, so blieb dies wie auch die daraus resultierende Beteilungung am florierenden Schwarzmarkt den Flüchtlingen verwehrt. Im Gegensatz zur Bevölkerung der westlichen Besatungszonen konnten die Flüchtlinge aus den Ostgebieten nicht über ihre Sparguthaben verfügen, womit ihnen ebenfalls der Schwarzmarkt entging.

Literatur:

Abelshauser, Werner, „Zur Vorbeugung der Armuth ...“ : der Kreis Herford im Spiegel seiner Sparkasse 1846 - 1996 (Hrsg. von der Kreissparkasse Herford aus Anlass des 150jährigen Jubiläums im März 1996), Stuttgart 1996, S. 183- 188.

Preisüberwachung bei Brot und Kleingebäck, Herford 1939 bis 1942.
Preisüberwachung bei Brot und Kleingebäck, Herford 1939 bis 1942.
Preisüberwachung bei Brot und Kleingebäck, Herford 1939 bis 1942.
Preisüberwachung bei Brot und Kleingebäck, Herford 1939 bis 1942.
Preisüberwachung bei Brot und Kleingebäck, Herford 1939 bis 1942.
Preisüberwachung bei Brot und Kleingebäck, Herford 1939 bis 1942.
Preisüberwachung bei Brot und Kleingebäck, Herford 1939 bis 1942.
Preisüberwachung bei Brot und Kleingebäck, Herford 1939 bis 1942.

"Das 46-Gramm-Brötchen." Vereinheitlichung der Gewichte von Kleingebäck, 1. Oktober 1939.

Änderung von Preisen und Gewichten bei Kleingebäck und Brot unterzeichnet von der Bäckerinnung und dem Oberbürgermeister von Herford, 2. Oktober 1939.

Anordnung Nr. 57 des Getreidewirtschaftsverbandes Westfalen. Betrifft: Gewichte und Preise für Brot- und Kleingebäck nebst einer tabellarischen Auflistung, 2. Oktober 1939.

Brief des Obermeister der Bäckerinnung August Koch an den Landrat von Herford über die Preise und Gewichte für Kleingebäck und Brot, 2. Oktober 1939.

Brot- und Brötchenpreise der Bäckerinnung Bünde, 5. Oktober 1939.

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Preisfestsetzung für Gemüse und Kartoffeln, Herford 1943 bis 1949.
Preisfestsetzung für Gemüse und Kartoffeln, Herford 1943 bis 1949.
Preisfestsetzung für Gemüse und Kartoffeln, Herford 1943 bis 1949.
Preisfestsetzung für Gemüse und Kartoffeln, Herford 1943 bis 1949.
Preisfestsetzung für Gemüse und Kartoffeln, Herford 1943 bis 1949.
Preisfestsetzung für Gemüse und Kartoffeln, Herford 1943 bis 1949.
Preisfestsetzung für Gemüse und Kartoffeln, Herford 1943 bis 1949.
Preisfestsetzung für Gemüse und Kartoffeln, Herford 1943 bis 1949.

Bekanntmachung der Preisbehörde von Herford an die Zeitungen des Kreises über die Preise von Obst und Gemüse, mit Bitte um Verbreitung von dieser und Bitte der Kenntnisnahme durch Erzeuger und Händler, 11. Mai 1943.

Bekanntmachung des Wirtschaftsministeriums von Nordrhein-Westfalen über Preise für Speisefrühkartoffeln der Ernte 1947 in Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, den 22. Juli 1947.

Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Nordrhein-Westfalen über die Preise von Herbstspeisekartoffeln, Düsseldorf, den 21. Juli 1948.

Amtliche Mitteilungen des Landesernährungsamtes Nordrhein-Westfalen mit Anordnungen für die "Bewirtschaftung von Speisekartoffeln", Düsseldorf, den 15. September 1948.

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Festsetzung von Preisen, v.a. für Haushaltswaren und Kinderspielzeug, Herford 1946 bis 1948.
Festsetzung von Preisen, v.a. für Haushaltswaren und Kinderspielzeug, Herford 1946 bis 1948.
Festsetzung von Preisen, v.a. für Haushaltswaren und Kinderspielzeug, Herford 1946 bis 1948.
Festsetzung von Preisen, v.a. für Haushaltswaren und Kinderspielzeug, Herford 1946 bis 1948.
Preisfestsetzung für verschiedene Erzeugnisse, Düsseldorf, den 24. November 1948, mit Bestätigung des Regierungspräsidenten von Detmold, Preisüberwachungsstelle, Detmold, den 6. Dezember 1948.
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Verschiedenes, enth. v.a.: Obst- und Gemüseversorgung, Diebstahls-Strafverfahren, Herford 1941 bis 1944.
Verschiedenes, enth. v.a.: Obst- und Gemüseversorgung, Diebstahls-Strafverfahren, Herford 1941 bis 1944.
Verschiedenes, enth. v.a.: Obst- und Gemüseversorgung, Diebstahls-Strafverfahren, Herford 1941 bis 1944.
Verschiedenes, enth. v.a.: Obst- und Gemüseversorgung, Diebstahls-Strafverfahren, Herford 1941 bis 1944.
Verschiedenes, enth. v.a.: Obst- und Gemüseversorgung, Diebstahls-Strafverfahren, Herford 1941 bis 1944.
Verschiedenes, enth. v.a.: Obst- und Gemüseversorgung, Diebstahls-Strafverfahren, Herford 1941 bis 1944.
Verschiedenes, enth. v.a.: Obst- und Gemüseversorgung, Diebstahls-Strafverfahren, Herford 1941 bis 1944.
Verschiedenes, enth. v.a.: Obst- und Gemüseversorgung, Diebstahls-Strafverfahren, Herford 1941 bis 1944.
Verschiedenes, enth. v.a.: Obst- und Gemüseversorgung, Diebstahls-Strafverfahren, Herford 1941 bis 1944.
Verschiedenes, enth. v.a.: Obst- und Gemüseversorgung, Diebstahls-Strafverfahren, Herford 1941 bis 1944.

Der Bürgermeister als Ortspolizeibehörde in Bünde an den Landrat in Herford: Preisberichterstattung für den Monat August 1941, Bünde, den 26. August 1941.

Reichsmilchkarte für den Raum Herford, gültig von 6. Mai bis 2. Juni 1940 für jeweils 1/4 Liter Milch.

Der Landrat von Herford an das hiesige Amtsgericht über einen Verstoß gegen preisrechtliche Bestimmungen bei dem Verkauf von Zigarillos und Diebstahl von etwa 9 Pfund Speck, Herford, den 9. Dezember 1941.

Anklageschrift und Urteil des Amtsgerichts Bielefeld gegen den Schlachter Rudolf Koning und den Zigarrenhersteller Wilhelm Schröder, sowie dessen Ehefrau Elvira wegen Vergehen gegen Bestimmungen der Kriegswirtschaftsverordnung, der Verbrauchsregelungsstrafverordnung und der Preisstrafrechtsverordnung, Bielefeld, den 6. April 1944.

Urteil des Amtsgerichts Minden gegen den Invaliden Daniel Dresch wegen Diebstahls von Molkereibutte, Branntwein, sowie anderen bezugsbeschränkten Erzeugnissen, Minden, den 9. Juni 1944.

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Preisüberwachung, Bekämpfung von Schwarzhandel und -Schlachtungen, Herford 1943 bis 1949.
Preisüberwachung, Bekämpfung von Schwarzhandel und -Schlachtungen, Herford 1943 bis 1949.
Preisüberwachung, Bekämpfung von Schwarzhandel und -Schlachtungen, Herford 1943 bis 1949.
Preisüberwachung, Bekämpfung von Schwarzhandel und -Schlachtungen, Herford 1943 bis 1949.
Preisüberwachung, Bekämpfung von Schwarzhandel und -Schlachtungen, Herford 1943 bis 1949.
Preisüberwachung, Bekämpfung von Schwarzhandel und -Schlachtungen, Herford 1943 bis 1949.
Preisüberwachung, Bekämpfung von Schwarzhandel und -Schlachtungen, Herford 1943 bis 1949.
Preisüberwachung, Bekämpfung von Schwarzhandel und -Schlachtungen, Herford 1943 bis 1949.
Preisüberwachung, Bekämpfung von Schwarzhandel und -Schlachtungen, Herford 1943 bis 1949.
Preisüberwachung, Bekämpfung von Schwarzhandel und -Schlachtungen, Herford 1943 bis 1949.
Preisüberwachung, Bekämpfung von Schwarzhandel und -Schlachtungen, Herford 1943 bis 1949.

Antrag auf Genehmigung einer Hausschlachtung für ein Schwein, Obernbeck, den 14. Dezember 1943, und der entsprechende Genehmigungsbescheid.

Haftbefehl des Landrats von Herford an das hiesige Amtsgericht gegen den Gerätewart Gustav Hachmeister wegen Schwarzschlachtung, Herford, den 14. Dezember 1943.

Antrag des Amtsgerichts Herford an die hiesige Polizeiverwaltung auf Überführung des wegen Schwarzschlachtung inhaftierten Gustav Hachmeister in die Haftanstalt Bielefeld, Herford, den 14. Dezember 1943.

Urteil des Amtsgerichts Bielefeld gegen Gustav Hachmeister, Bielefeld, den 26. Februar 1944.

Zeitungsartikel über einen Betrugsversuch bei der Schweineschlachtung, Bünde den 2. März 1944.

Mitteilung der Kreisverwaltung Herford an die Preisüberwchungsbeamten im Außendienst über rechtswidrige Preiüberhöhungen, Herford, den 25. September 1948.

Die Stadtverwaltung Herford an die Landkreisverwaltung Herford über die Anzeige gegen die Kolonialwarengroßhandlung Hermann Groene wegen Verkaufs von Muskatnüssen zu überhöhten Preisen, Herford, den 15. März 1949.

 

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Preisbildung und -überwachung nach der Währungsreform, Herford 1948 bis 1949.
Preisbildung und -überwachung nach der Währungsreform, Herford 1948 bis 1949.
Preisbildung und -überwachung nach der Währungsreform, Herford 1948 bis 1949.
Preisbildung und -überwachung nach der Währungsreform, Herford 1948 bis 1949.
Preisbildung und -überwachung nach der Währungsreform, Herford 1948 bis 1949.

Der Kreisausschuss Herford des Deutschen Gewerkschaftsbunds an die hiesige Kreisverwaltung über die Einhaltung der Bewirtschaftungs- und Preisvorschriften im Fleischhandel, Herford, den 8. September 1948.

Die Kreisverwaltung Herford an die ansässige Presse: Bitte um die Veröffentlichung der Hinweise und Anordnungen für die Einhaltung der Preis- und Bewirtschaftungsbestimmungen bei Fleischwaren, Herford, den 16. September 1948. 

Zeitungsartikel: "Die Gründe für die ungenügende Fleischversorgung. Überwachungskommission gebildet - Schließung von 'schwarzen' Geschäften", Herford um 1948.

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Artikel aus der Neuen Westfälischen Zeitung: "Die Kartoffel hilft uns weiter!" und "Die Hamsterer als Volksfeinde", Herford, den 27. Juli 1945.
Artikel aus der Neuen Westfälischen Zeitung: "Die Kartoffel hilft uns weiter!" und "Die Hamsterer als Volksfeinde", Herford, den 27. Juli 1945.
Artikel aus der Neuen Westfälischen Zeitung: "Die Kartoffel hilft uns weiter!" und "Die Hamsterer als Volksfeinde", Herford, den 27. Juli 1945.
Artikel aus der Neuen Westfälischen Zeitung: "Die Kartoffel hilft uns weiter!" mit Tipps für die Hausfrau.  "Die Hamsterer als Volksfeinde" enthält eine Warnung vor Hamsterei jeglicher Art.
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Flüchtlinge

Flüchtlinge in Herford

Von Joachim Jennrich

Mehr als ein Jahr nach Kriegsende erhellt das Schreiben vom 11. September 1946 aus dem Kreisflüchtlingsamt schlaglichtartig die gesellschaftliche und materielle Situation im Kreis Herford.

An einem Sonntagabend kommt, offenbar völlig überraschend für die Kreisverwaltung, ein Flüchtlingstransport mit etwas mehr als 1700 Personen aus Oberschlesien in Herford an.

Aus dem Tenor des ganzen Schreibens ist einerseits die Unzufriedenheit mit dieser Entwicklung herauszulesen, andererseits ist auch klar, dass die neu Hinzugekommenen versorgt und untergebracht werden müssen.

Mit den 1708 Personen des Transportes aus Glatz/Oberschlesien steigt die Zahl der Ausgewiesenen und Evakuierten in Herford auf 37 710 an. Herford hatte zum damaligen Zeitpunkt 115 502 einheimische Einwohner. Damit sind Mitte September 1946 rund ein Drittel (32,6%) der Bewohner Herfords Flüchtlinge.

Von 1939 bis Dezember 1946 stieg die Bevölkerung des Amtes Herford um knapp 34 600 von 119 077 auf 153 649 an. Im selben Zeitraum war die Einwohnerzahl der Einheimischen um etwa 4 600 Personen gesunken. Der geringer werdenden Zahl an Einheimischen stand eine zunehmende Anzahl von Evakuierten und Flüchtlingen gegenüber. Die wöchentlichen Berichte der Kreisveraltung verzeichnen im Herbst 1945 ungefähr 500 neue Einwohner pro Woche. Bis zum Sommer 1946 geht diese Zahl auf wöchentlich 50 bis 100 zurück.

Die dürren Angaben der wöchentlichen Berichte werden der Dynamik der Mobilität in dieser Zeit kaum gerecht: Zuwanderung, Abwanderung, Todesfälle lassen sich im einzelnen nicht näher bestimmen.

Der Bevölkerungsanstieg in Herford setzte bereits einige Zeit früher ein. Er ging teilweise auf die aus bombardierten Städten des Ruhrgebietes und des Rheinlands evakuierte Bevölkerung („Westevakuierte“) zurück. Bereits seit 1943 gab es freiwillige und von den Behörden gelenkte Evakuierungsmaßnahmen aus den vom Bombenkrieg bedrohten Gebieten in das ländliche Umland, aber auch in weiter entfernte sicherere Regionen.

Hinzu kamen die „Displaced Persons“ (DPs), ausländische Zivilisten, meist wohl Zwangsarbeiter, oder Menschen, die aus rassischen, religiösen oder politischen Gründen ihr Heimatland verlassen hatten. Im Dezember 1946 wird diese Gruppe in Herford mit 345 Personen angegeben.

Im Winter 1944/45 setzte die Zuwanderung durch Flüchtlinge nach Ostwestfalen ein und überlagerte in den Jahren 1945/47 die Rückwanderung der einheimischen evakuierten Bevölkerung in ihre Heimatstädte.

Die ersten Flüchtlinge kamen als einzelreisende Personen nach Ostwestfalen. Die großen Flüchtlingstransporte in diesen Raum setzten wohl erst gegen Ende des Jahres ein.

Der Höhepunkt der Entwicklung wird im Amt Herford im Oktober 1946 mit 38 785 Evakuierten und Flüchtlingen (33,9% der Bevölkerung)  – etwas mehr als die Hälfte (19 595) stammt aus dem Osten – erreicht, während die Zahl der Einheimischen auf 114 455 weiter zurückgeht. Dem Amt Herford war somit ein überdurchschnittlich großer Anteil an diesen Bevölkerungsgruppen zugewiesen worden. Die britische Besatzungszone, zu der Herford gehörte, verzeichnete gegenüber 1939 mit 18% einen vergleichsweise geringen Bevölkerungszuwachs.

Die hohe Zuweisungsrate führte in Herford im Herbst 1946 zu Schwierigkeiten bei der Versorgung der Flüchtlinge mit Wohnraum. Das Durchgangslager Elverdissen bot schon wegen weiterer zu erwartender Transporte lediglich vorübergehend Platz. Noch vor Erreichen des Höchststandes an Flüchtlingen und Evakuierten im Oktober 1946, stellt das Kreisflüchtlingsamt zwei Monate früher, am 1.8.1946 fest, dass die „Wohnverhältnisse bis zum äußersten angespannt“ seien. Deshalb schien es der Verwaltung im September des gleichen Jahres, nach Ankunft des oben erwähnten Transportes aus Glatz, angeraten, über die Presse die Wohnungseigentümer „innerlich“ auf die weitere Aufnahme von Flüchtlingen, und damit auf weitere Belastungen, vorzubereiten.

Im Landkreis Herford gab es Ende Dezember 1946 32 000 Wohneinheiten, 647 mehr als bei Kriegsausbruch 1939, mit einer Netto-Wohnfläche von etwas mehr als 892 000 m2. Hiervon waren knapp 107 000 m2 (11,9%) von den Briten beschlagnahmt worden, so dass nur ca. 785 000 m2 der rasch anwachsenden Bevölkerung zur Verfügung standen. Die erwartete Rückkehr von 12 402 Wehrmachtsangehörigen hätte die Lage noch weiter verschärft.
Der Bericht konstatiert die Einzigartigkeit der Wohnraumsituation in Herford. Lediglich 5,11m2 Wohnfläche pro Person stünden zur Verfügung. „Der Landkreis Herford steht im Regierungsbezirk Minden an 2. Stelle hinsichtlich der Wohnraumbelegung.“

Diese Situation ist das Ergebnis alliierter Flüchtlingsverteilung. Sie richtete sich zunächst nach dem vorhandenen Wohnraum. Das Münsterland und Ostwestfalen mit seiner aufgelockerten Siedlungsstruktur und relativ geringen Kriegszerstörungen - lediglich 707, das sind 2,1% der Wohneinheiten Herfords waren durch Kriegseinwirkung in Mitleidenschaft gezogen worden, davon war rund ein Drittel (217 Wohneinheiten) zu mehr als 40% beschädigt - boten sich als Aufnahmegebiete an. Noch 1949 wiesen die Regierungsbezirke Münster und Detmold mit 11% bzw. 16,3% Flüchtlingen an der Gesamtbevölkerung die höchsten Werte in dem 1946 neu gegründeten Land Nordrhein-Westfalen auf. Die von Kriegszerstörungen mehr betroffenen, stärker verstädterten und industrialisierten und anfangs mit Zuzugssperre belegten rheinischen Regierungsbezirke Aachen, Düsseldorf und Köln hatten dagegen mit 4,7%, 5,5% und 7,4% deutlich geringere Anteile.

Trotz der für Ostwestfalen günstigen Rahmenbedingungen überstieg die Nachfrage nach Wohnraum das entsprechende Angebot um ein Vielfaches. Über Wohnraumbewirtschaftung, die schon für die evakuierte Bevölkerung praktiziert wurde, versuchten die Gemeindebehörden jetzt mit Hilfe von „Wohnungseinweisern“ die Not der Flüchtlinge zu mildern. Dies geschah überwiegend durch „Maßnahmen, die darauf abzielen, durch Zusammenrücken innerhalb der Wohnung mehr Unterbringungsmöglichkeit zu schaffen“, also durch Einquartierungen.
Vereinzelt gab es Beschlagnahmungen von Wohnraum und -eigentum durch Behörden. In einem Schreiben vom 10. August 1945 an „die Herren Amtsbürgermeister des Kreises“ bezeichnete der Landrat des Kreises Herford die eigenmächtige Beschaffung von Wohnraum als Willkürakte. Unter dem „Einfluss radikaler Gruppen“ würden „Personen, welche der Nazipartei angehört haben, mit Gewalt aus den Wohnungen“ herausgedrängt und die Wohnungseinrichtungen, komplett oder teilweise „Nichtparteimitgliedern“ zugewiesen. Dieses Vorgehen widerspreche einerseits „dem demokratischen Grundsatz, dass vor dem Gesetz alle Bürger gleich sind“, und andererseits sei die Verfolgung „von Kriegsverbrechern und schuldigen Naziführern“ allein Sache der Alliierten.

Die Einstellung der einheimischen Bevölkerung den Flüchtlingen gegenüber ist überwiegend positiv bis neutral gewesen. Das Dokument vom 3. Februar 1947 macht diese Haltung deutlich.

Es gab aber auch Personen, die „vollkommen gegen uns Flüchtlinge eingestellt“ waren. Es ist anzunehmen, dass diese Haltung häufig anzutreffen war, zumal sich die Lokalzeitung in einer kurzen Notiz dieses Problems annahm. Diese „krassen Ausnahmen“ in der Bevölkerung, „die die Not der Flüchtlinge nicht verstehen wollen“ seien “bezeichnenderweise ... ausschließlich in den Kreisen ehemaliger nazistischer Aktivisten zu suchen“.

In den Akten ist eine nicht geringe Anzahl von Konfliktfällen dokumentiert. Es finden sich jedoch keine Aussagen über den (mutmaßlichen) politischen Hintergrund der jeweiligen Kontrahenten.

Zu solchen Konflikten gehörten fortgesetzte Beschwerden der Wohnungseigentümer über die Einquartierung, die dann meist zu einer Aussetzung des Verfahrens führten. „Dadurch ... gewinne der Beschwerdeführer erst einmal eine längerer(!) Zeit Frist, in welcher alsdann die Flüchtlinge anderweitig untergebracht werden müssten. Durch derartige Eingriffe ... würde unter den bereitwilligen Wohnungsinhabern Unzufriedenheit ausgelöst, so dass auch diese sich weigerten, Flüchtlinge und Ausgewiesene aufzunehmen, wenn nicht auch der betreffende Beschwerdeführer Heimatlose aufnehmen müsse“.

Es gab aber auch Beschwerden der Flüchtlinge, von Amts wegen zugewiesener Wohnraum werde ihnen von den Wohnungseigentümern verweigert, oder die für die Lagerung von Lebensmittel dringend benötigte Nutzung des Kellers sei aus vielerlei Gründen untersagt.

Hinzu kamen beleidigende und herabwürdigende Äußerungen über die Flüchtlinge sowie Verbote, den Bauernhof, das Haus, dem sie zugewiesen worden waren, zu betreten. Einen wohl besonders gravierenden Fall meldet die Freie Presse(?). Ein Landwirt aus dem Amte Enger habe einen Schwerkriegsbeschädigten im Stall untergebracht, „anstatt ihn in seine übergroße Wohnung aufzunehmen.“ Gegen ihn wurde ein Strafverfahren eingeleitet und außerdem sind ihm „zwei Familien mit zusammen achtzehn Angehörigen zwangsweise zugewiesen worden“. Es gab auch sonst Zwangsmaßnahmen, um verweigerten Wohnraum zur Verfügung zu stellen.

Meist wurden die Konfliktfälle jedoch pragmatisch durch Umquartierung gelöst. Nur wenige Beschwerden konnten nicht auf lokaler Ebene geregelt werden. Das Kreiswohnungsamt vermeldet für den Zeitraum von Mai1945 bis zum Juni 1946 sieben Beschwerden in Wohnungsangelegenheiten, die zur Schlichtung beim Regierungspräsidenten in Minden vorgelegt werden mussten.

Da die Flüchtlinge meist ohne viel persönliches Gepäck in Herford eintrafen, galt es, sie auch mit den notwendigsten materiellen Dingen zu versorgen. Angesichts der großen Anzahl hilfsbedürftiger Flüchtlinge, der allgemeinen Mangelsituation und der Aufteilung eines früher einheitlichen Wirtschaftsraumes in Besatzungszonen war dies für die Kreisverwaltung ein großes Problem, das schnell und nachhaltig gelöst werden musste, um Unzufriedenheit, Krankheiten und Kriminalität zu verhindern. Dabei kamen der Verwaltung Strukturen zugute, die in den letzten Kriegsmonaten für Evakuierte, Kriegsgefangene und Fremdarbeiter aufgebaut worden waren.

In der Bevölkerung wurden und Materialsammlungen durchgeführt. Bekleidung und Wäsche, Schlafdecken, Möbel und Haushaltsgegenstände aller Art wurden gesammelt. In Vlotho konnte im September 1946 „jeder Flüchtlingsfamilie eine einmalige Erstausrüstung“ an Bekleidung und Wäsche sowie an dringend benötigten Möbeln aus den Beständen früherer Sammlungen zugeteilt werden. Zumindest in Vlotho waren die städtischen Ämter eifrig und erfindungsreich.
Die Initiative des sozialdemokratischen Bürgermeisters und einheimischer Firmen, die aus dem amerikanischen Sektor einen nicht näher quantifizierten „größeren Posten“ Küchenherde „frei machte(n)“, ermöglichte es, alle Flüchtlingsfamilien Vlothos mit einem eigenen Herd auszustatten. Die Stadtverwaltung organisierte Aluminium, um Töpfe, Schüsseln u.ä. produzieren zu lassen und stellte zusammen mit dem Kreiswirtschaftsamt einen kombinierten Küchen- und Kleiderschrank her. Außerdem errichtete sie eine Volksküche, die täglich ca. 120 Portionen ausgeben konnte.

Die in der Presse genannten Sammelergebnisse (über 500 Schlafdecken, 300 Bettgestelle mit Strohsäcken oder Matratzen, 458 Stühle, 55 Tische) zeigen einerseits die Solidarität der Einheimischen mit den neuen Mitbürgern, wirken angesichts der vielen bedürftigen Flüchtlinge aber eher bescheiden.

Außerdem wurde Geld gesammelt. Im September 1946 kamen auf diese Weise in der Stadt Herford ca. 47 000 RM und im Landkreis weitere 94 312 RM zusammen. Ein, gemessen an der Einwohnerzahl des Amtes Herford, eher bescheidenes Ergebnis. In Vlotho sammelten die Flüchtlinge gar selbst ca. 3 000 RM als Dank für die Spinnstoff- und Schuhwarenspende der „Aktion Severing“.

Kranke und alte Flüchtlinge wurden von der einheimische Bevölkerung als weitere, zusätzliche Belastung empfunden.
Im Dezember 1946 gab es in Herford „1 220 an Tuberkulose erkrankte und gefährdete Personen, welche von dem staatlichen Gesundheitsamt erfasst sind“. Bei den oben geschilderten beengten Wohnverhältnissen bestand höchste Ansteckungsgefahr und die Notwendigkeit, weitere 20 000 m2 Wohnraum - ein Einzelzimmer für jeden Kranken - zur Verfügung zu stellen. Das Kreis- und Stadtkrankenhaus Herford war zu einem erheblichen Teil zerstört worden und stand zum damaligen Zeitpunkt noch nicht wieder zur Verfügung. Außerdem fehlte es an Betreuungsstätten für Alte und Gebrechliche, denn „durch die Transporte an ausgewiesenen sind insbesondere anfällige, gebrechliche und alte Personen angefallen.“

Als bedrohlich wurde auch die zunehmende soziale Verwahrlosung Jugendlicher sowie die anwachsende Kriminalität empfunden, die offenbar zum großen Teil Jugendkriminalität war und bei der oft alltäglich benötigte Gegenstände entwendet wurden. Das Flüchtlingsamt der Stadt Bielefeld suchte z.B. im August 1947 nach zwei 15-jährigen Jungen, die aus dem städtischen Kinderheim je zwei Handtücher, Jacken und Mäntel sowie ein Nachthemd entwendet und das Haus „durch ein Fenster der Küche widerrechtlich verlassen“ haben. Die Jugendlichen, die von der Bahnhofsmission „aufgegriffen“ worden seien, hätten „einen übernächtigten und verkommenen Eindruck“ gemacht und vagabundierten wahrscheinlich weiter herum.
Außerdem wurde nach einem 23-jährigen „Einzelflüchtling“ gesucht, der „von einem Arbeitskameraden 1 Hemd und 1 Paar Strümpfe“ lieh, „fortgegangen und nicht mehr zurückgekehrt“ ist. „Da es sich in diesem Falle um einen arbeitsscheuen Menschen handelt, der versuchen wird, die Gutmütigkeit anderer Menschen auszunutzen, und auch vor Betrug und Diebstahl nicht zurückschrecken wird“, sei “bei Auftauchen seine Festnahme zu veranlassen.“

Die für den Zeitraum 1946/47 vorliegenden Quellen bestätigen die These von der großen Belastung und von der Verschärfung sozialen Elends, zumal die ersten Flüchtlingstransporte zum großen Teil aus Alten, Kindern, Frauen und Erwerbsunfähigen bestanden. Die erwerbsfähigen Männer, besonders die Facharbeiter, wurden anfangs in großer Zahl in den von den Polen besetzten ehemaligen deutschen Ostgebieten zurückgehalten oder waren, ohne Registrierung durch die Flüchtlingsämter, bei Verwandten oder Bekannten untergekommen.

„Die Arbeitsfähigkeit der Flüchtlinge war noch widersprüchlich. Einerseits waren sie aufgrund der Fluchtumstände physisch erschöpft und moralisch destabilisiert. Andererseits wurde ihre Bereitschaft, auch unbeliebte Arbeit aufzunehmen, von der Arbeitsverwaltung hervorgehoben“, so z.B. als billige Landarbeiter. Ein Teil der Flüchtlinge war auch in ihren Heimatgebieten in der Landwirtschaft beschäftigt gewesen. Und da der Arbeitskräftebedarf der ostwestfälischen Landwirtschaft sehr hoch war; konnte sie den Flüchtlingen also ausreichend Beschäftigungs- und Verpflegungsmöglichkeiten bieten und trug so doppelt, durch verbesserte Nahrungsmittelproduktion und durch Entschärfung des Ernährungsproblems, dazu bei, die Grundlage für den wirtschaftlichen Rekonstruktionsprozess zu legen.

Die Flüchtlinge halfen auch mit, in den ländlichen Gebieten Industrien auf- und auszubauen. Hier konnten für sie zusätzliche Arbeitsmöglichkeiten geschaffen werden; in manchen westfälischen ländlichen Kreisen stellten sie rund 30% der Industriebeschäftigten. Bei diesen hier angesiedelten Betrieben handelte es sich insbesondere um Betriebe der Holzver- und -bearbeitung, um Bekleidungs-, Textil- und Nahrungsmittelindustrien, die traditionellerweise in den ländlichen Regionen ihren Sitz hatten. „Die Erweiterung dieser größtenteils zu den Verbrauchsgütern zählenden Industrien und die nachkriegsbedingte Absatzkonjunktur für diese Industrieprodukte standen im wechselseitigen Zusammenhang.“

Gerade in diesen Industriezweigen kam es noch vor der Währungsreform zur Gründung von Flüchtlingsunternehmen. Mit geringem Kapitalaufwand produzierten sie unter den Rahmenbedingungen Bewirtschaftung und Schwarzer Markt im unternehmerischen Sinne meist erfolgreich für die Versorgung der Bevölkerung.

Als „Ausdruck regionaler Dislokationen und Mobilitätsdefizite, nicht aber Kennzeichen mangelnder Aufnahmefähigkeit“ werden die hohen Arbeitslosenzahlen im ostwestfälischen Raum gesehen. 1949 waren im Arbeitsamtsbezirk Herford 28,8% der Arbeitslosen Flüchtlinge. Dieser Anteil lag weit über dem des Landes Nordrhein-Westfalen (13,0%) und des Landesteiles Westfalen (19,9%). Die verstreute Wohnlage, die schlechte Verkehrserschließung und die geringe individuelle Mobilität behinderten trotz vorhandener vielfältiger Verbrauchsgüter herstellender Betriebe die industrielle Beschäftigung in der Nähe der Wohnorte.

Der Anteil der Flüchtlinge am wirtschaftlichen (Wieder-)Aufstieg Ostwestfalens, ihre gesellschaftliche Eingliederung, ist offenbar noch nicht näher untersucht worden. Vieles deutet darauf hin, dass sich die Entwicklung in diesem Raum von der der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gesamtentwicklung in der Bundesrepublik nicht (stark) unterscheidet.

 

Literaturhinweise:

Freie Presse. Herforder Nachrichten für Stadt und Land (14.9.1946).

Kleinert, Uwe, Flüchtlinge und Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen 1945-1961, Düsseldorf 1988.

Kleßmann, Christoph, Die doppelte Staatsgründung. Deutsche Geschichte 1945 – 1955. (=Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung Bd.193). Bonn 1986.

Statistische Rundschau für das Land Nordrhein-Westfalen 1(1949).

Strukturbericht des Arbeitsamtes Herford. MS 1959.

 

Schreiben des Kreisflüchtlingsamtes über die angespannten Wohnraumverhältnisse im Landkreis Herford, Herford, den 1. August 1946.
Schreiben des Kreisflüchtlingsamtes über die angespannten Wohnraumverhältnisse im Landkreis Herford, Herford, den 1. August 1946.
Schreiben des Kreisflüchtlingsamtes über die angespannten Wohnraumverhältnisse im Landkreis Herford, Herford, den 1. August 1946.
Schreiben der Wohnungs- und des Kreisflüchtlingsamts Herford über die angespannten Wohnraumverhältnisse im Landkreis Herford und die erschöpften Möglichkeiten zur Unterbringung von Flüchtlingen.
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Wohnungsgesetz Nr. 18 der alliierten Kontrollbehörde (Herford, den 29. Juni 1946) und Fragebogen zur Flüchtlingslage und -Unterbringung im Kreis Herford (Minden, den 29. Oktober 1946).
Wohnungsgesetz Nr. 18 der alliierten Kontrollbehörde (Herford, den 29. Juni 1946) und Fragebogen zur Flüchtlingslage und -Unterbringung im Kreis Herford (Minden, den 29. Oktober 1946).
Wohnungsgesetz Nr. 18 der alliierten Kontrollbehörde (Herford, den 29. Juni 1946) und Fragebogen zur Flüchtlingslage und -Unterbringung im Kreis Herford (Minden, den 29. Oktober 1946).
Wohnungsgesetz Nr. 18 der alliierten Kontrollbehörde (Herford, den 29. Juni 1946) und Fragebogen zur Flüchtlingslage und -Unterbringung im Kreis Herford (Minden, den 29. Oktober 1946).
Wohnungsgesetz Nr. 18 der alliierten Kontrollbehörde (Herford, den 29. Juni 1946) und Fragebogen zur Flüchtlingslage und -Unterbringung im Kreis Herford (Minden, den 29. Oktober 1946).

Das Kreiswohnungsamt Herford an den Regierungspräsidenten in Minden über das Wohnungsgesetz Nr. 18 der alliierten Kontrollbehörde des Kontrollrats vom 8. März 1946. Das Schreiben behandelt Beschwerden an die örtlichen Wohnungskommissionen über die vermehrte Einquartierung von "Flüchtlingen und Ausgewiesenen aus Neupolen".

Fragen der Flüchtlingsämter zur Flüchtlingslage. Besonders nachgefragt werden Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten für die Flüchlinge.

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Das Kreisflüchtlingsamt über die Unterbringung der Flüchtlinge des Transports "Aktion Schwalbe" vom  8. September 1946 aus Oberschlesien, Herford, den 11. September und 18. Oktober 1946.
Das Kreisflüchtlingsamt über die Unterbringung der Flüchtlinge des Transports "Aktion Schwalbe" vom  8. September 1946 aus Oberschlesien, Herford, den 11. September und 18. Oktober 1946.
Das Kreisflüchtlingsamt über die Unterbringung der Flüchtlinge des Transports "Aktion Schwalbe" vom  8. September 1946 aus Oberschlesien, Herford, den 11. September und 18. Oktober 1946.
Das Kreisflüchtlingsamt über die Unterbringung der Flüchtlinge des Transports "Aktion Schwalbe" vom 8. September 1946 aus Oberschlesien, Herford, den 11. September und 18. Oktober 1946.

Abweisende Haltung gegenüber der Aufnahme eines weiteren Flüchtlingstransports aus dem oberschlesischen Kreis Glatz und Ankündigung von Zwangsmaßnahmen gegen Wohnungsinhaber, die es ablehnen, Flüchtlinge aufzunehmen. Mit Angaben u.a. zum Verhältnis von eingesessener Bevölkerung (115 502 Personen) sowie Flüchtlingen und Ausländern (36 002 + 396 Personen), insgesamt 151 900 Personen zum Stichtag 7. September 1946.

 Beschreibung der Situation des Flüchtlings und bauern Josef Lux aus der Grafschaft Glatz in Oberschlesien, der mit dem Transport "Aktion Schwalbe" am 8. September 1946 nach Herford gekommen war. Der Bauer August Peitzmeier verweigerte die Aufnahme von Lux und seiner Familie.

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Konflikt um die Unterbringung der Flüchtlingsfamilie Fritz Meffert in Holsen, Holsen im November und Dezember 1946.
Konflikt um die Unterbringung der Flüchtlingsfamilie Fritz Meffert in Holsen, Holsen im November und Dezember 1946.
Konflikt um die Unterbringung der Flüchtlingsfamilie Fritz Meffert in Holsen, Holsen im November und Dezember 1946.
Konflikt um die Unterbringung der Flüchtlingsfamilie Fritz Meffert in Holsen, Holsen im November und Dezember 1946.

Bitte um Hilfe von Fritz Meffert an den Kommandanten der Militärregierung in Herford wegen unzureichender Zuteilung von Wohnraum und der unrechtmäßigen Beschuldigung des Diebstahls von Kartoffeln durch den Hauseigentümer, Holsen, den 5. November 1946.

Weiterleitung des oben genannten Falles von der Militärregierung an das Flüchtlingsamt Herford, Herford, den 11. November 1946.

Stellungnahme des Bürgermeisters von Holsen zu der Beschwerde der Familie Meffert mit dem Hinweis, das die Familie am 26. November 1946 in eine andere Wohnung verlegt wurde, Holsen, den 4. Dezember 1946.

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Konflikt um die Unterbringung von Flüchtlingen aus Ostpreußen im Hause des Bauern Konrad Klocke in Valdorf-Ost, Vlotho, Herford von Juli bis September 1947.
Konflikt um die Unterbringung von Flüchtlingen aus Ostpreußen im Hause des Bauern Konrad Klocke in Valdorf-Ost, Vlotho, Herford von Juli bis September 1947.
Konflikt um die Unterbringung von Flüchtlingen aus Ostpreußen im Hause des Bauern Konrad Klocke in Valdorf-Ost, Vlotho, Herford von Juli bis September 1947.
Konflikt um die Unterbringung von Flüchtlingen aus Ostpreußen im Hause des Bauern Konrad Klocke in Valdorf-Ost, Vlotho, Herford von Juli bis September 1947.
Konflikt um die Unterbringung von Flüchtlingen aus Ostpreußen im Hause des Bauern Konrad Klocke in Valdorf-Ost, Vlotho, Herford von Juli bis September 1947.
Konflikt um die Unterbringung von Flüchtlingen aus Ostpreußen im Hause des Bauern Konrad Klocke in Valdorf-Ost, Vlotho, Herford von Juli bis September 1947.
Konflikt um die Unterbringung von Flüchtlingen aus Ostpreußen im Hause des Bauern Konrad Klocke in Valdorf-Ost, Vlotho, Herford von Juli bis September 1947.

Bitte der Gemeinde Valdorf an das Landratsamt Herford um Überprüfung von Unterbringungsmöglichkeiten für den Flüchtling Kotlewky im Haus des Bauern Konrad Klocke, der die Bereitstellung von weiterem Wohnraum mehrfach verweigert hatte, Valdorf, den 29. Juli 1947.

Beschluss des Kreiswohnungsausschusses Herford, nach Überprüfung der Wohnsituation, dass die Familie Klocke der Flüchtlingsfamilie Pottlasner einen zweiten Raum in ihrem Haus zur Verfügung stellen muss, Herford, den 11. August 1947.

Kopie des oben genannten Beschlusses an das Wohnungsamt Vlotho, Herford, den 22. August 1947.

Podlasny bittet das Kreisflüchtlingsamt um durchgreifende Maßnahmen gegen den Bauern Klocke, der die Herausgabe eines der Flüchtlingsfamilie zugewiesenen zweiten Raumes trotz wiederholter Vorstellungen verweigere, Vlotho, den 11. September 1947. 

Bericht über die Beschlagnahmung des zweiten Raumes im Hause Klocke für die Flüchtlinge Podlasny durch einen Beamten des Kreiswohnungsamtes Herford, Herford, den 15. September 1947.

 

 

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Erklärung der Hauseigentümerin Emilie Küster über ihre Wohnsituation: Bitte um Instandsetzung der Zentralheizung vor der Einquartierung von Flüchtlingen, Herford, den 3. Februar 1947.
Erklärung der Hauseigentümerin Emilie Küster über ihre Wohnsituation: Bitte um Instandsetzung der Zentralheizung vor der Einquartierung von Flüchtlingen, Herford, den 3. Februar 1947.
Erklärung der Hauseigentümerin Emilie Küster über ihre Wohnsituation: Bitte um Instandsetzung der Zentralheizung vor der Einquartierung von Flüchtlingen, Herford, den 3. Februar 1947.
Emilie Küster ist generell mit der Einquartierung von Flüchtlinge in ihrem Haus einverstanden, weist jedoch darauf hin, dass zuvor die Zentralheizung in ihrem Haus von einem Fachmann instand gesetzt werden müsse.
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Fahndung nach Flüchtlingen, Arnsberg und Bielefeld 1947.
Fahndung nach Flüchtlingen, Arnsberg und Bielefeld 1947.
Fahndung nach Flüchtlingen, Arnsberg und Bielefeld 1947.
Fahndung nach Flüchtlingen, Arnsberg und Bielefeld 1947.

Fahndung nach dem angeblichen Flüchtling Oskar Kochno, der sich als Flüchtling aus dem Kreis Heilsberg/ Ostpreußen ausgegeben hatte. Gesucht wird er wegen Arbeitsaufkündigung und Diebstahls, Arnsberg, den 28. Mai 1947.

Fahndung nach den beiden Fünfzehnjährigen Jürgen Moser und Georg Fredersdorf, die zuerst in Wittenberg und später in Bielefeld aus dem Kinderheim geflohen waren, Bielefeld, den 18. August 1947.

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Zwangsarbeit

Dokumentation zur Situation von Zwangsarbeitern in Herford von 1940 bis 1946
Nach Unterlagen des kommunalen Archivs der Stadt Herford ( StA II /1-7; D535;und  D1361 )

Von Wilfried Bierbaum

Zusammenfassung

Der folgende Beitrag will eine übersichtliche Beschreibung der Situation von Zwangsarbeitern im Kreis Herford, mit Schwerpunkt Stadtbereich, geben. Dazu wird als Quellenmaterial die Dokumentation des kommunalen Archivs Herford und die veröffentlichten Forschungsberichte des kommunalen Archivs (hier besonders Band 6 “Deckname Genofa“, herausgegeben von Helga Krone und Christoph Laue) benutzt. Im wesentlichen geht es in diesem Beitrag um die Aufarbeitung statistischer Daten, die so ein besseres Verständnis und einen geschlosseneren Überblick als die Vielzahl der vorliegenden Dokumente gestatten.
Ausgangspunkt ist die Situation zu Beginn des Krieges (Ende 1939) und die sich ergebenden Notwendigkeiten zur Arbeitsorganisation in der Kriegssituation. Die Deportationen erreichten in den Jahren 1942/43 ein Maximum und endeten erst in den letzten Kriegsmonaten.  Versorgung, Unterbringung und Arbeitsbedingungen, sowie die ideologisch vorgegebenen Randbedingungen in Verbindung mit durchaus differenzierten Verhaltensweisen in der Bevölkerung bestimmen das Lebensschicksal der Gefangenen. Die Verfolgung einzelner Lebenswege macht deutlich, dass das individuelle Erleben dieser Zeit zum Teil durch humane Aspekte die im Gegensatz zur politischen Ideologie standen, geprägt worden ist. Dennoch ist die Gesamtsituation ein erdrückendes Bild menschlicher Entwürdigung.  Schlimmerweise löste sich diese Situation zum Ende des Krieges 1946 für viele Zwangsarbeiter (namentlich Ostarbeiter) nicht in einer glücklichen Heimkehr, sondern war der Beginn einer neuen Odyssee. Persönliche Bedenken führten dazu, dass viele Zwangsarbeiter, besonders aus Rußland, einer Repatriierung nicht zustimmten und zunächst in Deutschland verblieben. Allerdings ist die Dokumentation zu den Jahren 1946 bis etwa 1950 sehr fragmentarisch und aus organisatorischen Gründen nach dem Kriege dem Stadtarchiv Detmold (StA Dt M1 IR M10) zugeordnet worden.

Datenlage

Mit Beginn des Krieges1939, also beim Einmarsch in Polen ergab sich die Situation, dass Kriegsgefangene gemacht und nach Deutschland gebracht wurden. Gleichzeitig wurden immer mehr Männer im wehrfähigen Alter an die Fronten gebracht und die Versorgungslage mit Lebensmitteln und Kriegsgerät durch den zunehmenden Mangel an Arbeitskräften in Frage gestellt. Das war der Beginn des Einsatzes von zunächst Kriegsgefangenen und später von deportierten Ausländern als Zwangsarbeiter. Entsprechend den Bedarfsmeldungen der Kommunen oder Industriebetrieben wurden Transporte unterschiedlicher Zusammensetzung zusammengestellt und zur Arbeit zwangsverfügt. Die Transportlisten wurden akribisch geführt und stehen in den kommunalen Archiven zur Einsicht zur Verfügung. Hier werden nur Unterlagen aus dem Herforder Bereich ausgewertet. Die Probleme der Auswertung sind einerseits in der Vielzahl der Dokumente, und andererseits in der Interpretation von Mehrfachdokumentationen und Zuordnungen zu sehen. Im Stadtarchiv Herford sind unter dem Stichwort „Zwangsarbeiter“ mehr als 20 000 Dokumente einsehbar, die jedoch sehr unterschiedlichen Kategorien zuzuordnen sind, und zunächst auf Transportunterlagen zu reduzieren waren. Diese sind im wesentlichen in den Akten StA II/1-7 finden. Hieraus ergeben sich insgesamt im Kreis Herford 5181 registrierte Zwangsarbeiter. Als Vergleich die Daten der Veröffentlichung der „Herforder Forschung“ die hier 5400 Zwangsarbeiter aus dem verwendeten Datenbestand ausweist. Grund für die Differenz können unterschiedliche Datenbestände oder Doppeldokumentationen in den Beständen sein. Wenn man davon ausgeht, dass dieser Tatbestand keinen Einfluß auf die relative Zuordnung von Gruppenschlüsseln hat, sind die folgenden Aufstellung als relevant anzusehen.

Verteilung

Aus den Unterlagen geht hervor, dass die Zuweisungen nicht kontinuierlich erfolgten und im Jahr 1942 ein Maximum erreichten. Offenbar war später die Bedarfsdeckung auf den Ergänzungsbedarf zurückgegangen. 

Bei einer Gesamtverteilung der Zwangsarbeiter: männlich 45,4% und weiblich 54,6% über den Gesamtzeitraum ergeben sich für die Einzeltransporte sehr unterschiedliche Zusammensetzungen. Die Unterschiede beruhen offenbar auf den Einsatzfall, z.B. Landwirtschaft oder Industriearbeiter. Industriearbeiter, soweit sie nicht in der Schwerindustrie eingesetzt wurden, rekrutierten sich im überwiegenden Maße aus jungen Frauen russischer oder polnischer Herkunft. Hierzu untenstehend eine typische Altersverteilung  junger Frauen aus Rußland für den Industrieeinsatz im Herforder Bereich.

In der Landwirtschaft wurden dagegen wesentlich mehr Männer eingesetzt, die auch in höheren Anteilen aus westeuropäischen Ländern stammen. In den Dokumenten wird unterschieden zwischen dem Herkunftsland und der Nationalität. Verwendet wurde die Nationalitätsangabe, auch wenn es sich bei den Betroffenen um einen Transport aus einem anderen Land handelte.

In den Darstellungen ist die relativ große Anzahl von Fremdarbeitern ausländischer Herkunft bei Anfang des Krieges, (z.B. Holländische Posthelfer) nicht einbezogen, obwohl in der Folgezeit ein großer Teil unter vergleichbaren Bedingungen, jedoch unterschiedlicher Regelung der Entlohnung, arbeitete. Zwangsarbeiter hatten Anspruch auf eine geregelte Entlohnung neben der Versorgung mit lebensnotwendigen Dingen wie Unterkunft und Verpflegung.

Die Entlohnung hatte mit 0,65 RM pro Tag natürlich nur eine mehr symbolische Funktion, dennoch war sie gesetzlich festgelegt und wurde dementsprechend bei Nichtzahlung nachträglich in etlichen Fällen zum Gegenstand gerichtlicher Nachspiele. Die Dokumentenlage weist diesen Tatbestand in größerem Umfange für den Verwaltungsbereich Vlotho aus. Die ausländischen Fremdarbeiter waren im Gegensatz dazu in der Regel in den ersten Kriegsjahren in regulären Arbeitsverhältnissen und mußten auch selber für ihre Unterbringung sorgen.

Unterbringung und Versorgung

Landwirtschaft
Die Unterbringung der Zwangsarbeiter gestaltete sich unterschiedlich abhängig vom Arbeitsverhältnis. Im landwirtschaftlichen Bereich hatten sie regelmäßig Unterkunft auf dem betroffenen Hof und in vielen Fällen auch eine wichtige Funktion als Ersatz für den Wehrdienst leistenden Bauern. Gerichtsdokumente weisen nach, daß es bei kompetenter Führung der bäuerlichen Geschäfte des öfteren zu erweiterten Vertrauensfunktionen und funktionierenden zwischenmenschlichen Beziehungen kommen konnte. In der Nachkriegssituation hatte das in vielen Fällen zur Folge, dass die Beurteilung bei Entnazifizierungsverfahren eine positive Gewichtung erfuhr und ganz allgemein das Bild des „faschistischen Deutschen“ etwas relativierte wurde. Im Kreisgebiet waren Ende 1945 noch 2720  Zwangsarbeiter in der Landwirtschaft beschäftigt, also privat untergebracht, und damit bis dahin in einer vergleichsweise günstigen Situation.

Industrie
Für alle Zwangsarbeiter im industriellen Bereich wurde nach anfänglichen Versuchen der privaten Unterbringung schon in den ersten Kriegsjahren Lager in der Nähe der Arbeitsstätten eingerichtet. Die meisten dieser Lager konzentrierten sich auf den Herforder Stadtbereich, es gab aber auch Lager im gesamten Kreisbereich soweit es die Bedarfslage erforderte. Für den Autobahnbau existierte z.B. ein großes Lager in Exter-Heideholz. Dokumente belegen, dass die Insassen während den Winter-Bau-Pausen den benachbarten Betrieben des Vlothoer Bereiches zugeteilt wurden.
Eine aktuelle Karte der Stadt Herford zeigt die Standorte der ehemaligen Lager. Aus den Gebäudegrundrissen der Umgebung läßt sich noch heute  erkennen, dass es sich dabei in der Regel nicht um Standorte reiner Wohnbebauung handelte.

In den meisten Fällen wurden Barackenlager eingerichtet. Gelegentlich wurden Schulen oder öffentliche Gebäude mit eingeschränkter Nutzung  als Lager benutzt, teilweise aber auch ungenutzte Industrie-Gebäudeteile  für die neue Nutzung improvisiert. Die Unterbringung erfolgte großenteils in Gemeinschaftsräumen mit bis zu 50 Leuten und mit teilweise völlig unzureichenden sanitären Einrichtungen. Typisch war die Unterbringung in Gruppen von 10 bis 15 Personen, wobei die mehrstöckigen Betten teilweise zu zweit benutzt werden mußten. Anfangs waren diese Lager nur per Vorschriften reglementiert und einer Aufsicht unterstellt, später wurden die Lager auch bewacht. Es gab auch Lager verschärften Arrestes. Neben den mangelnden individuellen Spielräumen und dem damit verbundenem sozialen Streß wirkten sich die immer schärferen Lagervorschriften und das teilweise sehr repressiven Verhalten der Lageraufsicht  bei mangelhafter Ernährungslage schlimm aus. Die Wochenrationen lagen teilweise bei 300 Gramm Brot, 100 Gramm Zucker und 100 Gramm Margarine.
Wobei aber durchaus auch über sehr humane Handhabungen von Vorschriften und freundliche, hilfreiche Verhaltensweisen von Lagerpersonal Berichte vorliegen. In dem Bericht der Frauen aus Mariupol  wird die Erinnerung an solche Tatbestände  besonders hervorgehoben und scheint für die Bewältigung von Lebensschicksalen von maßgeblicher Bedeutung zu sein. Die schlimmsten Erfahrungen werden offenbar in der Erinnerung leicht von wenigen positiven Erfahrungen dominiert.
Die Einschränkungen in den Lebensbedingungen  führten natürlich zu vermehrten Übertretungen der meist recht willkürlichen Bestimmungen.  Die Organisation von Lebensmitteln, Überschreitungen der Ausgangszeiten und zulässigen Örtlichkeiten, Kontakte mit Einheimischen unabhängig von der Ausgangssituation, ungenehmigte Benutzung von Verkehrsmitteln und Ähnliches sind Gegenstand zahlreicher Verfahren die dokumentiert wurden. Ein besonders schwerwiegender Straftatbestand war der Geschlechtsverkehr mit  Deutschen vor dem Hintergrund rassenpolitischer Konsequenzen. Zahlreiche Zwangsabtreibungen weiblicher Zwangsarbeiterinnen sind belegt. Tragisch gestaltete sich die Situation, wenn ein Kind geboren wurde, was im ländlichen Bereich durch die weniger effiziente Kontrolle durchaus vorkam. 

Die Überlebenschancen der Kinder wurden nicht nur durch die unmittelbaren Umstände (Vaterschaft), sondern durch den Grad der „Rassenreinheit“ bestimmt, führten aber fast immer zur Trennung von der Mutter und Kind und zur Unterbringung des Kindes in einer „Pflegschaft“. Es sind aber auch Fälle belegt in denen die Kinder im Lager bei der Mutter verbleiben durften. Der Straftatbestand wirkte sich dabei fast ausschließlich auf die Zwangsarbeiterin aus. Bei Geschlechtsbeziehungen zwischen Lagerinsassen sind auch Fälle belegt, in denen es zu einer Heirat zwischen den Betroffenen kam.

Die unzureichende Ernährungslage und die mangelhaften hygienischen Verhältnisse  bei harter Arbeit begründen sicherlich das häufige Auftreten von Infektionskrankheiten wie Tuberkulose und entsprechende Todesfälle insbesondere in den Lagern. Eine medizinische Versorgung bei akuten Erkrankungen war durch spezielle Krankenhäuser (Sanitätsbaracken) für die Zwangsarbeiter in Herford und Ennigloh gegeben. Dieses diente aber ganz wesentlich der gesundheitlichen Absicherung der Bevölkerung.

Ab 1943 wurden die Lager in Herford nicht weiter aufgestockt. Offenbar fehlte es ab dieser Zeit an technischen Möglichkeiten weiter Arbeiter zu rekrutieren und die Häufigkeit der Transporte geht stark zurück. Gleichzeitig macht sich ein Mangel an Arbeitskräften in den zentralen Rüstungs- und Nachschubunternehmen des Ruhrgebietes bemerkbar. Dies führt in Herford  zur Verlagerung von Zwangsarbeitern in die wichtigeren Bereiche.  Von Herford sind vorzugsweise Transporte nach Gelsenkirchen belegt. Insgesamt bleibt die Anzahl der Zwangsarbeiter aber in den nächsten Jahren etwa gleich.

Lagersituation bei Kriegsende

Erst gegen Ende des Krieges verändert sich die Situation dramatisch durch das Einsetzen der Flüchtlingsbewegung. Am Ende des Krieges 1946 befinden sich etwa 10.000 ausländische Flüchtlinge und (ehemalige) Zwangsarbeiter in den Lagern in Herford. Ein großes Lager für „displaced persons (DP)“ wurde zusätzlich in der Schule am Wilhelmsplatz eingerichtet. Die Besatzungsmächte drängen auf eine beschleunigte Repatriierung aller Ausländer. Für die „Westarbeiter“ stellt dies offenbar ein deutlich geringeres Problem dar als für die „Ostarbeiter“  besonders aus Polen und Rußland. Zum großen Teil befürchten Sie politische Verfolgung und Repressalien, wegen vermuteter Zusammenarbeit mit dem faschistischen Deutschland, nach ihrer Rückkehr in ihren Herkunftsländern. Dass diese Befürchtungen nicht grundlos waren belegen zahlreiche Berichte der Nachkriegszeit.
In den archivierten Dokumenten finden sich dann auch viele Anträge auf Verbleib in Deutschland. Grundsätzlich konnte diesen Anträgen bei einer entsprechenden persönlichen Beurteilung stattgegeben werden. In einigen Fällen ist die persönliche Geschichte bis in die 50er Jahre belegt und zu verfolgen. Allerdings insofern mit viel Archivarbeit verbunden, da sich die Spuren  bei Freizügigkeit des Wohnortes nur schwer verfolgen lassen, und die vor Ort- Dokumentation mit Ende des Krieges abbricht.
Eine andere Möglichkeit einer Zwangsrückführung zu entgehen, war eine Heirat in Deutschland mit einer deutschen oder anderer Nationalität. Dies war der Grund für eine Trauungswelle im Mai 1945 in der katholischen Pfarrei Herford. Hier sind mehr als 50 Trauungen innerhalb weniger Tage dokumentiert.

Für die Folgezeit ist die Dokumentation der Zwangsarbeiter nur noch fragmentarisch im kommunalen Archiv Herford vorliegend, da eine konsequente Fortführung nach dem Zusammenbruch nicht gegeben war und sich die Zuständigkeiten auch veränderten.
Für eine weitere Verfolgung von Einzelschicksalen  bietet sich als erstes das Stadtarchiv Detmold an, da ein Teil Dokumente von Herford nach Detmold verlagert wurde.


Beispiel eines Lebensweges durch die Zwangsarbeit

Klara Bulyghina, geboren am 26.07.1924 in Mariupol (jetzt Shdanow), Ukraine
Zum Zeitpunkt der Deportation Anfang 1942 wohnhaft in der Kirow Str. 74
Pass Nr. 732919 ausgestellt am 29.07.40

Zum Transport bereitgestellt am 18.12.41

Aufnahme in Herford mit einem Transport russischer Arbeitskräfte am 22.07.1942

Eingewiesen in das Arbeitslager Werklager Annastraße mit Beschäftigung bei der Firma Stiegelmeyer & Co, Eisenmöbel
Verlängerung der Arbeitskarte am 14.Mai 1943 bis Mai 1945

Aus den Jahren 1944 und 1945 gibt es Belege über Krankenbehandlungen im Herforder Krankenhaus , Abteilung Zwangsarbeiter, die momentan aber nicht verfügbar waren.

Im Mai 1945 heiratet Klara Bulyghina den Polen Wladislaw Klazel. Die Trauung findet in Herford in der Schule Wilhelmsplatz statt.

Im September desselben Jahres wurden sie für die Repatriierung nach Minden überstellt und  zogen im Oktober nach Polen (Pabianice).

Hier bekam Klara im Dezember ihr Kind.

1953 kehrte Klara Klazel geb. Bulyghina  nach Rußland zurück. Da war ihr Mann aber schon gestorben.

Die obigen Angaben stammen aus Besuchsberichten der Frauen aus Mariupol und sind in der Dokumentation „Deckname Genofa“ der Herforder Forschungen nachzulesen, ebenso wie folgendes Zitat:

Klara Bulygina: „Ich kam erst 1953 nach Rußland, als Stalin schon tot war. Drei Monate wurde ich an der Grenze verhört. Meine Eheschließung mit einem Polen wurde nicht anerkannt und als ungültig bezeichnet. Ich mußte wieder meinen Mädchennamen annehmen. Auch mein Kind sollte den Namen der Mutter haben. Ich lehnte ab und so hat mein Kind den Namen des Vaters behalten. Ich bekam nur schlechte Arbeit. Im Chemiewerk habe ich verschwiegen, daß ich in Polen war. Nach drei Monaten mußte ich in die Sonderabteilung der Fabrik. Dort legten sie eine Pistole auf den Tisch und fragten mich nach meinem Mann. Da habe ich gesagt, daß er in Lwow gestorben ist und habe geweint. Sie sagten ‚Lüge’, schickten mich aber wieder an die Arbeit.“

1994 besuchte  eine Gruppe von 21 Frauen aus Mariupol  die Stätten ihrer ehemaligen
Zwangsarbeit  und gaben Berichte über ihren späteren Lebensweg und ihre Erfahrungen. Zu ihnen gehörte auch Klara Bulyghina.

 

 

 

Protokoll: Sitzung des Ausschusses über die engere Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Bürgerschaft Herford, Herford, den 27. April 1945.
Protokoll: Sitzung des Ausschusses über die engere Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Bürgerschaft Herford, Herford, den 27. April 1945.
Protokoll: Sitzung des Ausschusses über die engere Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Bürgerschaft Herford, Herford, den 27. April 1945.
Protokoll: Sitzung des Ausschusses über die engere Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Bürgerschaft Herford, Herford, den 27. April 1945.
Protokoll: Sitzung des Ausschusses über die engere Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Bürgerschaft Herford, Herford, den 27. April 1945.
Protokoll: Sitzung des Ausschusses über die engere Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Bürgerschaft Herford, Herford, den 27. April 1945.
Bericht über die Versorgungssituation der Herforder Bevölkerung mit Kohle und Lebensmitteln. Ferner geht es um die Arbeitserfassung, die Instandsetzung von Häusern, die Ernährungslage und die öffentlichen Finanzen.
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"Polizeiliche Überwachung von Fremdarbeitern und sonstigen Ausländern", 1938 bis 1951.
"Polizeiliche Überwachung von Fremdarbeitern und sonstigen Ausländern", 1938 bis 1951.
"Polizeiliche Überwachung von Fremdarbeitern und sonstigen Ausländern", 1938 bis 1951.
"Polizeiliche Überwachung von Fremdarbeitern und sonstigen Ausländern", 1938 bis 1951.
"Polizeiliche Überwachung von Fremdarbeitern und sonstigen Ausländern", 1938 bis 1951.
"Polizeiliche Überwachung von Fremdarbeitern und sonstigen Ausländern", 1938 bis 1951.

Auskunft des Landrats in Herford an den Amtsbürgermeister in Löhne über den Umgang mit Ukrainerinnen. Bitte um Überwachung von W. Bröer aus Gohfeld und eventuelle Einschaltung der GeStapo, Herford, den 24. Februar 1943.

Bericht der Ortspolizeibehörde an den Landrat in Herford über den 81jährigen Russen Wojcieck Gwiazda aus Protwanece, der im Altersheim Mennighüffen untergebracht ist, Löhne, den 19. Juni 1945.

Bericht des Landrats des Kreises Herford an den Amtsbürgermeister in Löhne mit der Annahme, dass der oben genannte Russe in seine Heimat zurückkehren will und in diesem Fall in das Lager am Wilhelmsplatz in Herford zu überführen sei, Herford, den 25. Juni 1945.

Mitteilung des Landrats des Kreises Herford an den Bürgermeister der Stadt Bünde und die Amtsbürgermeister des Kreises, dass alle Angehörigen der Sowjetunion zwecks Rückführung in ihre Heimat sofort im Ausländerlager in Herford, am Wilhelmsplatz, unterzubringen seien. Es dürfe kein Russe zurückbleiben, Herford, den 28. Juni 1945. 

 

 

 

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"Behandlung und Überwachung ausländischer Zivilarbeiter, insbesondere von Polen", 1937 bis 1951.
"Behandlung und Überwachung ausländischer Zivilarbeiter, insbesondere von Polen", 1937 bis 1951.
"Behandlung und Überwachung ausländischer Zivilarbeiter, insbesondere von Polen", 1937 bis 1951.
"Behandlung und Überwachung ausländischer Zivilarbeiter, insbesondere von Polen", 1937 bis 1951.
"Behandlung und Überwachung ausländischer Zivilarbeiter, insbesondere von Polen", 1937 bis 1951.

Beschwerdeschrift von August Bastian über einen im selben Haus lebenden Polen, welcher  seine Familie, insbesondere seine Kinder, belästigt haben soll, Dortmund, den 11. Dezember 1944.

Bericht der Ortspolizeibehörde Spenge an den Landrat in Herford über die Zurückweisung der Beschwerde von August Bastian wegen Geringfügigkeit, Spenge, den 3. Januar 1945. 

 

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"Fremden-, Paß- und Meldepolizei, u. a. Ermittlungen gegen den Schweizer H. Eggen wegen politischer Äußerungen", 1932 bis 1951.
"Fremden-, Paß- und Meldepolizei, u. a. Ermittlungen gegen den Schweizer H. Eggen wegen politischer Äußerungen", 1932 bis 1951.
"Fremden-, Paß- und Meldepolizei, u. a. Ermittlungen gegen den Schweizer H. Eggen wegen politischer Äußerungen", 1932 bis 1951.
"Fremden-, Paß- und Meldepolizei, u. a. Ermittlungen gegen den Schweizer H. Eggen wegen politischer Äußerungen", 1932 bis 1951.
"Fremden-, Paß- und Meldepolizei, u. a. Ermittlungen gegen den Schweizer H. Eggen wegen politischer Äußerungen", 1932 bis 1951.
"Fremden-, Paß- und Meldepolizei, u. a. Ermittlungen gegen den Schweizer H. Eggen wegen politischer Äußerungen", 1932 bis 1951.
"Fremden-, Paß- und Meldepolizei, u. a. Ermittlungen gegen den Schweizer H. Eggen wegen politischer Äußerungen", 1932 bis 1951.
"Fremden-, Paß- und Meldepolizei, u. a. Ermittlungen gegen den Schweizer H. Eggen wegen politischer Äußerungen", 1932 bis 1951.

Bericht des Höheren SS- und Polizeiführeres West an den Landrat in Herford über den Tauschhandel mit selbst gefertigten Gebrauchsgegenständen durch "Ostarbeiter" und Kriegsgefangene, Düsseldorf-Lohhausen, den 8. August 1944.

Rundschreiben der Deutschen Arbeitsfront, Gauleitung Westfalen Nord, an alle Kreisobmänner der DAF über die verschärfte Beaufsichtigung und Konzentration der ausländischen Arbeitskräfte, Münster, den 2. Dezember 1944.

Polizeiverordnung über  die Vermietung von Privataquartieren an Ausländer und Schreiben des Regierungspräsidenten von Minden an die Landräte und Oberbürgermeister des Regierungsbezirks über die Überwachung und Zusammenfassung der ausländischen Arbeiter mit Bezug auf das obige Schreiben vom 2. Dezember 1944, Minden, den 6. Januar 1945.

Bericht der Alliierten Militärregierung über Plünderungen und Überfälle sowie die Maßnahmen zur Vermeidung von solchen, Herford, den 4. April 1945.

Anordnung des Innenministeriums an die Regierungspräsidenten der Stadt- und Landkreise: Im Zuge der Suche nach Ausländern dürfen nur noch beglaubigte Abschriften der Urkunden ausgehändigt werden, um den Verlust der Originale zu verhindern, 15. März 1945.

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Kreisgeschichte und Statistik, Januar bis Oktober 1945.
Kreisgeschichte und Statistik, Januar bis Oktober 1945.
Kreisgeschichte und Statistik, Januar bis Oktober 1945.
Kreisgeschichte und Statistik, Januar bis Oktober 1945.
Kreisgeschichte und Statistik, Januar bis Oktober 1945.

Liste der am 12. Januar 1945 im Landkreis Herford beschäftigten und im Lager untergebrachten Ausländer, mit Angaben über die Nationalistät.

Liste über rückständige Lohnzahlungen für russische Arbeiter in der Möbelfabrik Wilhelm Sellmann in Vlotho-Bonneberg vom 1. bis zum 31. März 1945, mit Angaben über die Namen der Arbeiter, die Arbeitszeit, den Stundenlohn und den gesamten noch ausstehenden Lohn, Bonneberg, den 25. Oktober 1945.

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Verschiedenes, u.a. Plünderungen bei Bauern in Diebrock, Herford, den 21. April 1945.
Verschiedenes, u.a. Plünderungen bei Bauern in Diebrock, Herford, den 21. April 1945.
Verschiedenes, u.a. Plünderungen bei Bauern in Diebrock, Herford, den 21. April 1945.
Der Landrat an den Oberbürgermeister in Herford: Veranlassung, den PKW des Bauern Heinrich Lücking, welcher von französischen Soldaten entliehen wurde, dem Eigentümer zurückzugeben. Sowie Anforderung von Hilfspolizei, um den Bauernhof vor weiteren Plünderungen zu schützen.
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Fremdarbeiterlager in Herford 1945.
Fremdarbeiterlager in Herford 1945.
Fremdarbeiterlager in Herford 1945.
Fremdarbeiterlager in Herford 1945.

Die Ortpolizeibehörde an den Landrat von Herford: Auflistung von Fremdarbeitern, die in Einzelquartieren ihrer Arbeitgeber leben. Eine Russin möchte einen Polen heiraten. Sowie die Mutmaßung, dass die Einbruchdiebstähle der jüngsten Zeit in der Region von ehemalgien Fremdarbeitern verübt werden, Herford, den 20. Juli 1945.

Der Landrat an den Präsidenten der Zivilverwaltung des Regierungsbezirks Minden: Alle Fremdarbeiterlager im Landkreis Herford sind geschlossen. Insgesamt halten sich noch 352 Ausländer außerhalb von Lagern im Landkreis auf. Mutmaßung, dass Fremdarbeiter aus Lagern der Nachbarkreise Einbruchdiebstähle im Landkreis Herford begehen, Herford, den 26. Juli 1945.

 

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Besatzungsmaßnahmen, Requisitionen, 1945 bis 1953.
Besatzungsmaßnahmen, Requisitionen, 1945 bis 1953.
Besatzungsmaßnahmen, Requisitionen, 1945 bis 1953.
Besatzungsmaßnahmen, Requisitionen, 1945 bis 1953.
Besatzungsmaßnahmen, Requisitionen, 1945 bis 1953.

Die alliierte Militärregierung an den Landrat und den Oberbürgermeister: Anforderung einer Kleiderlieferung an die Militärregierung in Bielefeld bis zum 30. Juli 1945, bestimmt für 1200 Männer, 800 Frauen, 400 Kinder und 285 Kleinkinder mit einer Beschreibung, was die Lieferung enthalten soll und wie sie zu erfolgen hat, Herford, den 15. Juli 1945.

Oberbürgermeister an den Präsidenten der Zivilverwaltung für den Regierungsbezirk Minden: Bericht, dass die von der Militärregierung angeforderte Sammlung von Kleidung und Gebrauchsgegenständen nicht durch Hausspenden sondern durch Neuherstellung dieser Waren in den hiesigen Fabriken beschafft wurde. Sowie eine Auflistung über die bereitgestellten Pakete, Herford, den 7. August 1945.

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Berichte über die Errichtung Gräber russischer Staatsangehöriger und eines sowjetischen Ehrendenkmals auf Friedhöfen des Kreises Herford, Herford und Löhne im September und Oktober 1945.
Berichte über die Errichtung Gräber russischer Staatsangehöriger und eines sowjetischen Ehrendenkmals auf Friedhöfen des Kreises Herford, Herford und Löhne im September und Oktober 1945.
Berichte über die Errichtung Gräber russischer Staatsangehöriger und eines sowjetischen Ehrendenkmals auf Friedhöfen des Kreises Herford, Herford und Löhne im September und Oktober 1945.
Berichte über die Errichtung Gräber russischer Staatsangehöriger und eines sowjetischen Ehrendenkmals auf Friedhöfen des Kreises Herford, Herford und Löhne im September und Oktober 1945.
Berichte über die Errichtung Gräber russischer Staatsangehöriger und eines sowjetischen Ehrendenkmals auf Friedhöfen des Kreises Herford, Herford und Löhne im September und Oktober 1945.
Berichte über die Errichtung Gräber russischer Staatsangehöriger und eines sowjetischen Ehrendenkmals auf Friedhöfen des Kreises Herford, Herford und Löhne im September und Oktober 1945.
Berichte über die Errichtung Gräber russischer Staatsangehöriger und eines sowjetischen Ehrendenkmals auf Friedhöfen des Kreises Herford, Herford und Löhne im September und Oktober 1945.
Berichte über die Errichtung Gräber russischer Staatsangehöriger und eines sowjetischen Ehrendenkmals auf Friedhöfen des Kreises Herford, Herford und Löhne im September und Oktober 1945.
Berichte über die Errichtung Gräber russischer Staatsangehöriger und eines sowjetischen Ehrendenkmals auf Friedhöfen des Kreises Herford, Herford und Löhne im September und Oktober 1945.
Berichte über die Errichtung Gräber russischer Staatsangehöriger und eines sowjetischen Ehrendenkmals auf Friedhöfen des Kreises Herford, Herford und Löhne im September und Oktober 1945.

Der Landrat an den Bürgermeister der Stadt Bünde und die Amtsbürgermeister des Kreises: Anordnung die Gräber russischer Staatsangehöriger auf den Friedhöfen des Kreises zu pflegen und auf jedem dieser Friedhöfe einen Gedenkstein zu errichten, auf dem in deutscher, russischer und englischer Sprache folgender Wortlaut zu lesen sein soll: "Hier liegen diese Sowjetunionsgenossen begraben, die in faschistischer Gefangenschaft in den Jahren 1941-45 gestorben sind." Anbei Skizzen zur Ausführung der Gedenksteine, Herford, den 11. September 1945.

Drei Skizzen zur Verfügung vom 11. September 1945.

Der Landrat an den Bürgermeister von Kirchlengern: Erneute Anordnung zur Grabpflege und Errichtung eines Gedenksteins, Herford, den 4. Oktober 1945.

Die Kirchengemeinde Mahnen äußert ihre Bedenken zur Anbrinung des Sowjetsterns an dem Gedenkstein als ein Symbol des sowjetischen Staates, da es als Parteizeichen der Kommunistischen Partei Deutschlands gedeutet werden könnte. Einher geht eine Weigerung, Parteizeichen gleich welcher Art auf kirchlichen Friedhöfen zu errichten, Mahnen (Löhne), den 8. Oktober 1945.

Der Landrat an den Bürgermeister von Bünde und die Amtsbürgermeister des Kreises: Bekanntgabe des Befehls der Alliierten Militärbehörde, sämtliche Personenangaben zu Bürgern der Sowjetunion und staatenlosen Personen bis zum 20. Oktober 1945 einzureichen. Weiterhin Hinweis, dass es sich bei der Aufstellung der Gedenksteine um einen Befehl der Militärregierung handelt, mit besonderem Hinweis für den Löhner Bürgermeister, dass aus diesem Grund die Anbringung des Hoheitszeichen der Sowjetunion nicht verhindert werden könne, Herford, den 18. Oktober 1945.

 

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Ausländer-Paßwesen und Meldewesen, darin: Liste von Lagern, Namen, Friedhöfe, Peine bei Hannover, den 28. November 1949.
Ausländer-Paßwesen und Meldewesen, darin: Liste von Lagern, Namen, Friedhöfe, Peine bei Hannover, den 28. November 1949.
Ausländer-Paßwesen und Meldewesen, darin: Liste von Lagern, Namen, Friedhöfe, Peine bei Hannover, den 28. November 1949.
Der Oberkreisdirektor an den International Tracing Service und die Stadtverwaltung Herford: Einladung zu einer Konferenz am 2. Dezember 1949 in Herford, auf der die erforderlichen Maßnahmen zur Suche nach Ausländern besprochen werden sollen.
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